Was vor mittlerweile mehr als 20 Jahren von Initiator Stuart Smith aus gutem Grund unter dem Banner STUART SMITH'S HEAVEN & EARTH eher als Projekt mit "Allstar"-Charakter aus der Taufe gehoben wurde, hat sich längst als Band etabliert. Zwar wurde der Namen des Unternehmens bald danach auf die immer noch verwendete Kurzversion geändert, der in L.A. ansässige britische Gitarrist ist aber immer noch als Bandleader federführend.
Von seiner Handschrift, genauer gesagt von seiner Fingerfertigkeit an der Sechssaitigen, ist auch das mittlerweile fünfte Album der Formation geprägt, auch wenn es abermals einige Neuerungen zu vermelden gibt. Den wohl größten Unterschied zu den Vorgängerscheiben hat der Wechsel am Mikro verursacht, denn Neuzugang Gianluca Petralia verfügt nun mal über eine wesentlich sanftere Stimme und zugleich über ein wärmeres Timbre als sein Vorgänger Joe Retta. Ob Stuart deshalb die Tracks generell einigermaßen gemächlicher angelegt hat, weiß man zwar nicht, "V" klingt jedenfalls in seiner Gesamtheit weniger rockig und auch nicht mehr ganz so zwingend, wie das bei "Dig" (2013) und vor allem beim 2017er Opus "Hard To Kill" der Fall gewesen ist.
Da Stuart seit jeher als passionierter Ritchie Blackmore-Anhänger bekannt ist, und er daraus abermals erst gar kein Geheimnis macht, kann man sich die Metamorphose von HEAVEN & EARTH ungefähr wie jene von RAINBOW vorstellen, nach dem sich Graham Bonnet verabschiedet hatte.
Ein ansprechendes Album ist "V" aber dennoch geworden, nur geht die Truppe eben nicht mehr so knackig-rockig und mit wesentlich "geschliffeneren" Kanten ans Werk. Für den weiteren Karriere-Verlauf sollte das aber nicht unbedingt störend sein, auch wenn niemand vorhersehen kann, ob sich nicht bis zum nächsten Mal wieder etwas ändert. Ebenso wenig lässt sich prophezeien, ob nicht etwa 'Beautiful', oder 'Little Black Dress' sogar zum 'I Surrender' von HEAVEN & EARTH werden, das Zeug zu einem ähnlich formidablen Hit zu werden, haben diese Tracks auf jeden Fall.
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