HHANOI No Time For Idle Cares Hoanzl

Hoanzl

Licht und Schatten

Die Werke von Edgar Allan Poe dienen seit jeher Musikern jeglicher Genres und jeglichen Standings als Inspriration und Blueprint für ihre textlichen Ergüsse. So zitieren ihn bereits u.a. Noel Coward, Frankie Laine und Jim Reeves in den 50ern, später bedienten sich Bob Dylan und die BEATLES sowie Alan Parsons (“Tales Of Mysteries And Imaginations”), die Synthie-Popper PROPAGANDA, TOOL und Lou Reed (“The Raven”) seines Oeuvres.

Dass auch der Tiroler Poet und Multiinstrumentalist Hans Hauser alias Hhanoi zu Poe’s Bewunderern zählt wurde durch “A Dreamer” von seinem letztjährigen Longplayer “Can’t Control It” bereits verdeutlicht, für sein aktuelles Machwerk “No Time For Idle Care” hat er auf bewundernswerte Art und Weise Gedichte des amerikanischen Düster-Poeten mit kompositorischer Finesse in ausgetüftelte Arrangements verwoben. Der sehnsüchtig verträumte Opener “Romance” ist hörbar Parsons’schen Elegien nachempfunden, in abruptem Stimmungswechsel schrauben sich dann die Gesangsparts des Riff-unterlegten “Spirits Of The Dead” mit nahzu greifbarer Verzweiflung in den Gehörgang und das vierteilige Epos “For Annie” entführt den Zuhörer dann in musikalische Sphären, wo einander Licht und Schatten begegnen.

Großes Kino! Man nehme sich die Zeit und lasse es wirken – der Titel “No Time For Idle Cares” scheint wohl gewählt.

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