Völlig in Vergessenheit geraten war diese Formation zwar nie, mit einer Rückkehr hatte man nun aber auch nicht zwingend rechnen dürfen. Nicht zuletzt, weil man von den bei HITTMAN tätigen Musikern nach der Auflösung der Band Mitte der 90er Jahren so wie gar nichts mehr mitbekommen hat und weder das selbstbetitelte 1988er Debüt, noch das 1993 veröffentlichte "Vivas Machine" einer späteren Metaller-Generation in Form von Re-Releases schmackhaft gemacht wurden.
Eine Neuauflage des Erstlings war also quasi die Voraussetzung, um die Sache wieder ins Laufen zu bringen und man muss als Fan den Kollegen vom (nunmehr für die Band zuständigen) griechischen Label No Remorse Records Respekt zollen sich darum bemüht zu haben und so das Thema HITTMAN wieder zu einem gemacht zu haben!
Einhergehend mit dem Re-Release wurde nämlich offenbar das Feuer innerhalb der Band wieder entfacht. Und zwar so sehr, dass sich die Ur-HITTMANN-Kollegen Dirk Kennedy (V), John Inglima und Jim Bacchi (beide G) nach erfolgreich absolvierten Festival-Shows in Deutschland und Griechenland zusammen mit ihren neuen Bandmitgliedern Greg Bier (B) und Joe Fugazi (D) an die Arbeit machten um neue Songs zu schreiben und für ein Demo einzuspielen. Dieses hat die Macher ihres aktuellen Labels auf Anhieb dermaßen beeindruckt, dass wir nun - ganze 27 Jahre nach "Vivas Machina" - "Destroy All Humans", das dritte Album der Formation hören dürfen.
Der Titel und auch das Cover mögen zwar auf den ersten Eindruck hin für Irritation sorgen, doch keine Bange, die Band hat sich keineswegs in Richtung brachialer Sounds entwickelt. Kein bisschen, wie schon der eröffnende, knapp achtminütige Titelsong unter Beweis stellt. US-typischer Power Metal ist nach wie vor das Metier dieser Herren. Der wird immer wieder mit feinen Progressive Metal-Nuancen durchzogen und wurde zudem mit zwingenden Melodien und Hooks ausgestattet.
Unverändert geblieben ist auch der Gesang von Dirk, dessen Timbre immer noch an den jungen Geoff Tate denken lässt. Klar liegen dadurch abermals Vergleiche zu QUEENSRYCHE nahe, doch das ist immer noch nicht verwerflich, und schon gar nicht übel.
Erst recht nicht, wenn man mit einer solchen Eleganz loslegt und sofort Assoziationen zu "Empire" hervorgerufen werden. Nachzuhören unter anderem im atmosphärisch spannend aufgebauten 'Breathe' sowie dem epischen 'The Ledge'. Doch auch mit eher straight angelegten Melodic/Power Metal-Hämmern weiß der Fünfer aus NYC anno 2020 zu gefallen. Allen voran mit '1000 Souls', das ein wenig an die aktuellen Elaborate von FIFTH ANGEL (ich träum' schon mal von einer Co-Headliner-Tournee.....) denken lässt, aber auch 'Out In The Cold' und das Finale'‚Love, The Assassin' erweisen sich als überaus gehaltvoll und lassen die geballte Faust gen Himmel schnellen! Willkommen zurück!