Selbst wenn sich seit 1988, dem Gründungsjahr von HOUSE OF LORDS, sehr vieles innerhalb der Formation verändert hat, sind die essentiellen Bestandteile des Band-Sounds erhalten geblieben.
Zum Glück, wird der Fan freudig von sich geben, schließlich bürgt der Name seit jeher für Qualität. Doch selbst weniger am Ouevre der US-Amerikaner interessierte, oder jenem eventuell sogar eher abgeneigte Zeitgenossen werden wohl eingestehen müssen, dass es nicht viele Bands gibt, die es geschafft haben, in fast 35 Jahren ausnahmslos positives Feedback für ihre Veröffentlichungen einzuheimsen.
Schon klar, Euphorie kam auf Grund kleinerer Durchhänger nicht immer auf, wenn die Herrschaften ein neues Album kredenzt haben. In Summe gesehen lässt sich allerdings festhalten, dass diese Formation ihre Fans noch nie enttäuscht hat. Nicht zuletzt, weil man auf Soundexperimente größtenteils verzichtet, und stattdessen den eingeschlagenen Weg beibehalten hat. In dieser Tonart geht es nun auch wenig überraschend weiter, auch wenn "Saints And Sinners" zumindest dezente Änderungen erkennen lässt.
Diese sind wohl als Beitrag des erst vor kurzer Zeit eingestiegenen Keyboarders Mark Mangold zu betrachten. Der ehemalige DRIVE, SHE SAID- und TOUCH-Tastenzauberer versteht es bekanntlich grandios, sein Instrument prägend, aber eben nicht penetrant in Szene zu setzen, und hat das auch auf diesem Album getan.
Zwar schafft es die Truppe dadurch dennoch nicht ganz an jene glorreichen Tage anzuschließen, in denen "Oberhaus-Vorstand" James Christian und sein damaliger kongenialer Keyboard-Partner Greg Giuffria für wunderbar samtene Edel-Rocksongs sorgten. Im direkten Vergleich zu den doch verhältnismäßig ungewöhnlich harten Tracks der jüngeren Vergangenheit, scheint man sich aber durchaus daran orientiert zu haben, und sich auf dem Weg dorthin zu befinden.
Es mag Zufall sein, könnte aber durchaus auch als Startschuss in eine neue Ära verstanden werden, dass mit der namensgebenden Hymne 'House Of The Lord' ein formidabler Ohrwurm in eleganter Spät-80er Ausführung eines der Highlights von "Saints And Sinners" darstellt.
Schade zwar, dass es nicht ausnahmslos derlei Tracks zu bestaunen gibt, doch auch mit dem eröffnenden Titeltrack, dem von Mark mit Jon Lord-Gedächtnis-Orgelpassagen ausgestatteten 'Road Warrior' sowie dem - ein wenig Klischee muss sein - geradezu "aristokratisch" anmutenden Longtrack 'Mistress Of The Dark' stellen James Christian und seine Kollegenschaft unter Beweis, dass sie auch nach so langer Zeit im Geschäft nichts von ihrer musikalischen Relevanz eingebüßt haben. Im Gegenteil, bei den HOUSE OF LORDS dürfte in Zukunft wieder verstärkt mit einer Hook-Dichte wie in der Glanzzeit zu rechnen sein!
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