Als die Schweden vor 25 Jahren mit diesem Album debütierten, war nicht nur die Weltlage eine völlig andere. Auch in der einige Zeit davor unter dem Namen THE STATION gegründeten Band hat sich seit damals vieles getan. Unter anderem hatten sie mit Mikael Eriksson einen Sänger, der zwar das Erstlingswerk eingesungen hatte, sich jedoch noch vor der Veröffentlichung von "Lint" dazu entschloss, wieder auszusteigen. Zum Glück war der zuvor bei DOUBLE DEUCE aktive, und bis zum 2007er Album "Retoxed" als Frontmann bei HOUSE OF SHAKIRA tätige Andreas Eklund als Ersatz rasch zur Stelle, und konnte das Mikro in Windeseile übernehmen. Schließlich bestand dringender Handlungsbedarf, um das Album, und in weiterer Folge natürlich auch die Band selbst, zu retten.
Das gelang der Truppe ganz vorzüglich, der Rest ist bekanntermaßen Geschichte. Diese hätte zwar auf Grund der durchweg hochwertigen Scheibletten, die uns in regelmäßigen Abständen (zuletzt vor drei Jahren mit "Radiocarbon") serviert wurden, auch erfolgreicher verlaufen können, zumindest in Liebhaberkreisen hat sich HOUSE OF SHAKIRA mit ihrem seit jeher gut ausgewogenen Mix aus Melodic Rock in unterschiedlichen Härtegraden und AOR, aber auf jeden Fall einen guten Ruf erspielen können.
Bevor es mit aktuellem Stoff weitergeht, wird jedoch erst die Geschichte aufgearbeitet. Und zwar in Form einer Neuauflage des erwähnten Erstlingswerks "Lint". Diese enthält neben einem Remaster der uns bekannten Version von Gitarrist Mats Hallstensson als Bonus-CD die seinerzeitigen Originalaufnahmen mit Mikael Eriksson.
Für Sammler ist diese Auflage, trotz der Tatsache, dass man auf weiteres Bonusmaterial verzichten muss, absolut essenziell. Zumal sich die Stimmen der beiden Sänger doch gehörig unterscheiden. Dadurch fällt auf, dass die sanfteren Nummer in der "Andreas-Version" besser zur Geltung kommen, während das rockige Element zu dem, aus den Archiven geholten, eigentlichen "Original" mit Michael am Mikro besser passt.
Für den Fan also definitiv eine "Win-Win-Situation" dieser Doppeldecker. Für alle Neueinsteiger übrigens auch, denn auch als Vorbereitung auf den im Laufe des Jahres angekündigten neuen Dreher der Melodik-Spezialisten eignet sich "Lint XXV" perfekt.
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