Auf seiner 2013 veröffentlichten EP „Take Me To Church“ bewies Andrew Hozier-Byrne, dass er musikalisch irgendwo zwischen Vergangenheit und Jetzt schwebt. Er bedient sich von alten Formeln, klingt aber gar nicht traditionell. Diese Herangehensweise machte den irischen Singer-Songwriter quasi über Nacht zu einem Superstar.
Für seinen zweiten Longplayer „Wasteland, Baby!“ nahm sich Hozier entsprechend Zeit, nämlich immerhin ein halbes Jahrzehnt, um nicht zu enttäuschen. Jeder Aspekt der neuen Songs klingt nach einer bewussten Entscheidung und zeigt, dass der Mann genau weiß, was er macht. Mit Arrangements, die genauso viel Soul und Gospel wie Peter Gabriel-inspirierten Arena-Rock behalten und mit Lyrics, die Nina Simone und Duke Ellington in Erinnerung rufen, präsentiert Hozier einen zwar subtilen aber hörbaren Schritt weg von vergangenem Material. Von seiner bewährt emotionalen Schwerkraft hat sich Hozier allerdings kein bisschen distanziert.