Einen weiten Weg ist das britische Synth-Pop Duo seit Veröffentlichung ihres ersten Longplayers 2010 gegangen. Nicht nur in Sachen Erfolg – HURTS sind zweifellos einer der größten Electropop-Exporte der 10er Jahre – aber auch, was ihren Sound angeht. Begannen Sänger Theo Hutchcraft und Synthesist Adam Anderson mit Depeche Mode-inspiriertem, unaufdringlichem Material, präsentieren sie sich seit Neuem als Mega-Bombast-Stadion-Band.
Dies erfährt man bereits ab Sekunde eins des gerade eben erschienenen Studioalbums "Desire". Songs, wie die selbstüberzeugte Opener-Hymne "Beautiful Ones" oder das Zuckerwatten-süße "Thinking Of You" (dagegen ist "I Wanna Hold Your Hand" von den BEATLES ja gewagt) verwundern schon, wenn man bedenkt, dass die Gruppe ursprünglich von wunderbar britischem Retro-Depri-Pop lukrierten. "Desire" will modern und kommerziell sein, bewerktstelligt dies und es ist auch ihr gutes Recht. Aber wieso man als einer der "Coolen" HURTS hören darf, aber z.B. Lady Gaga nicht, ist mir mittlerweile schleierhaft.