IN THE WOODS

News von den multi-nationalen Urgesteinen der Düster-Metal-Szene

Die Veröffentlichung von „Cease The Day“, dem letzten Album von IN THE WOODS, liegt zwar schon einige Zeit zurück, aber trotzdem haben wir uns erlaubt, der Band ein paar Fragen zu stellen, die ihr nachfolgend gemeinsam mit den entsprechenden Antworten lesen könnt.

Könnt ihr unseren MUSIKATLAS Lesern zu Beginn dieses Interviews etwas über die Geschichte von IN THE WOODS berichten?

Ja, gerne. IN THE WOODS wurde 1992 von Anders, Christopher und Christian Botteri sowie von Oddvar gegründet. Man zählt uns somit gemeinsam mit GEHENNA, SATYRICON oder auch DIMMU BORGIR zu den Bands der  frühen 90er Jahre Black Metal Szene, obwohl wir selbst uns eigentlich nie so richtig als Black Metal Truppe gesehen haben.

Und spätestens während der Aufnahmen zu unserem zweiten Album haben wir uns wohl  endgültig vom Black Metal Sound entfernt und unseren eigenen Stil entwickelt, der maßgeblich von den progressiven Klängen der 70er Jahr inspiriert ist.

IN THE WOODS haben sich im Jahr 2000 aufgelöst, aber 2015 wurde die Band von  Anders, den Botteri Zwillingen und James Fogarty wieder ins Leben gerufen. Kurz darauf haben wir dann unser  Album „Pure“ aufgenommen.

Ende November 2018 habt ihr ein neues Werk mit dem Titel „Cease The Day“ aufgenommen. Könnt ihr die Songs mit euren eigenen Worten beschreiben?

Die Musik auf „Cease The Day“ ist eine Mischung verschiedenster Elemente, wir haben 70er Jahr Prog-Rock Strukturen eingewoben, duale Gitarrenlinien aus den 80 Jahren einfließen lassen, es gibt selbstverständlich extreme Metal Riffs zu hören und der Gesang variiert zwischen progressiven Elementen, doom-artigen Anleihen und Growls.

Die Songs stammen aus der Feder von James, Anders und unserem neuen Bandmitglied Bernt, mit dem wir bereits seit den 90er Jahren befreundet sind. „Cease The Day“ wurde auch in dieser Besetzung aufgenommen und ist unserer Meinung sehr abwechslungsreich, da wir alle Musik  unterschiedlichster Stilrichtungen hören und diese Einflüsse logischerweise in unseren Stücken verarbeiten.

 Wie fielen die Reaktionen eurer Fans und der Metalpresse aus?

Die Reaktionen auf „Cease The Day“ fielen weitaus besser aus, als wir das im Vorfeld erwartet hatten. Die Leute waren zum Teil skeptisch, in welche Richtung wir uns nach dem Abgang der Botteri Zwillinge, die IN THE WOODS nach dem Release von „Pure“ verlassen haben,  weiter entwickeln würden, aber es scheint, als ob wir mit unseren neuen Songs sämtliche Zweifler zum Schweigen gebracht haben. Das neue Album hat wesentlich positivere Reviews als „Pure“ erhalten und ist aus unserer Sicht das beste  IN THE WOODS Album seit „Omnio“.

Was sind für euch die wichtigsten Unterschiede zwischen „Cease The Day“ und „Pure“?

Der Hauptunterschied besteht darin, dass die Botteris beim Songwriting nicht mehr mit dabei waren und dass James und Bernt die Riffs geschrieben haben. Somit haben wir uns musikalisch wieder in eine wesentlich härtere Richtung bewegt. Die Texte von „Cease The Day“ befassen sich mit sehr persönlichen Inhalten, während die Lyrics von „Pure“ weitaus philosophischer und auch spaciger ausgefallen sind.

Seid ihr bei den Studioaufnahmen entspannt oder gehört diese Arbeit nicht unbedingt zu euren Lieblingsbeschäftigungen?

Jeder von uns hat bei sich zu Hause Songmaterial aufgenommen und James hat in England schlussendlich alle Puzzleteile zusammen gefügt. Als Band haben wir nur einen einzigen Anspruch an uns selbst und zwar jenen, dass wir alle zu hundert Prozent hinter dem Material stehen können, welches letztendlich aufgenommen wird. Die Studioarbeiten an sich sind für uns kein gravierendes Problem, denn wir sind erfahrene Musiker und haben viel von unserer Lebenszeit in diversen Studios verbracht.

Wie laufen die Bandproben bei IN THE WOODS ab? Die einzelnen Bandmitglieder sind ja bekanntlich nicht in den gleichen Gefilden beheimatet.

Unsere Live-Truppe probt grundsätzlich jede Woche und James besucht uns von Zeit zu Zeit, um gemeinsam mit uns zu arbeiten.

Das führt mich gleich zu meiner nächsten Frage: Wie gestaltet sich das Songwriting bei IN THE WOODS? Trefft ihr euch zu diesem Zweck persönlich oder arbeitet jeder von euch für sich alleine?

 James und Bernt haben die Ideen für die Gitarrenlinien des letzten Albums online ausgetauscht und als sie genug qualitativ hochwertiges Material zusammen hatten, ist Bernt zu James nach England gereist und die beiden haben in zwei Tagen alle Songs zusammengestellt. James ist im Übrigen auch für die gesamten Lyrics verantwortlich.

Wovon handeln eure Lyrics? Stammen sie aus dem realen Leben oder basieren die Texte mehr auf fiktiven Geschichten?

Unser Debütalbum war den Themen Paganismus und Wikinger gewidmet, „Omnio“ war ein sehr philosophisches Album, während „Strange in Stereo“ recht persönliche Geschichten erzählt hat.

James Lyrics für „Pure“ sind eine Mischung aus Space Rock, Science Fiction und Philosophie. „Cease The Day“ wiederum ist insgesamt ein sehr introspektives Album und fällt im Vergleich zu unseren anderen Werken beinahe melancholisch aus.

Wo liegen eure musikalischen Einflüsse? Ist es der Metal bzw. die Rockmusik, die euch inspirieren oder hört ihr gelegentlich auch andere Stilrichtungen?

Wir mögen unter anderem nachfolgende Bands, wobei die Reihung nichts über den jeweiligen Beliebtheitsgrad aussagt: PINK FLOYD, BATHORY, IRON MAIDEN, PORTISHEAD, KATATONIA, THE DOORS, METALLICA, HAWKWIND, MASSIVE ATTACK, CANDLEMASS, AC/DC, BOARDS OF CANADA …

Wie würdet ihr eure eigene Musik beschreiben?

Generell bezeichnen wir den Sound von IN THE WOODS als progressiven post-blackened Doom Ambient Space Metal, wobei wir vermutlich die Bezeichnung Core auch noch einfließen lassen sollten, damit alles seine Richtigkeit hat.

Gibt es konkrete Pläne für eine Tour bzw. werdet ihr auf einigen Sommerfestivals auftreten?

Im Juni gibt es IN THE WOODS live in Oslo zu sehen, im Juni stehen Dates in Italien und Österreich auf dem Programm. Des Weiteren werden wir auf den Metal Days in Slowenien spielen und im Oktober ist eine Tournee anberaumt, welche neun Auftritte umfassen wird.

Habt ihr zum Abschluss dieses Interviews noch eine Message für eure österreichischen Fans?

Kommt zu unserem Konzert im Juni in Wien und feiert bei ein paar Bier mit uns!

Photo Credits: Debemur Morti Productions / LIV Photography & Art