Dieses Debütalbum des österreichischen Musikers, der unter dem Alias INNER TONGUE verkehrt, klingt so, als wollte man verbissen auf FM4 gespielt werden. Theoretisch könnte FM4 ein eigenes einstündiges Programm dafür erfinden und dann einfach das ganze Album abspielen. So sehr FM4 ist INNER TONGUE. Seien es die geschmeidige, leicht angerauchte Falsettstimme des Sängers, die Handbuch-Sophisti-Pop-Strukturen, die gepitchten Frauengesang-Samples im Hintergrund und die ultra-cool-neosoul-krass-modernen Sounds, die so gerne von allen Brillenträgern, die gar keine Augenschwäche haben, en masse verzehrt werden. Für eben die angesprochene Gruppe von Musikhörern ist „Favours“ die Vollkommenheit. Für Metaler wahrscheinlich weniger. Wie immer liegt Schönheit im Auge des Betrachters, allerdings sind die Genre-Übergriffe hier so wenig vorhanden, dass sich außerhalb des FM4-Pop-Soziotops wohl eher kaum jemand für so etwas begeistern lassen wird.