JADED HEART Stand Your Ground

Massacre Records / Soulfood

Solide, aber nicht immer zwingend

 

Wenn der Name JADED HEART in einer einschlägigen Gesprächsrunde fällt, besteht durchaus die Möglichkeit, dass sehr unterschiedliche Aussagen fallen. Keineswegs zum Thema Qualität, denn die vor 30 Jahren aus der Taufe gehobene Formation liefert konstant gelungene Alben, sehr wohl aber, wenn es um die stilistische Ausführung geht.

Diesbezüglich hat das schwedisch/deutsche Quintett erneut Veränderungen anzubieten, ist "Stand Your Ground" doch der erste Dreher in der Band-Geschichte bei dessen Aufnahmen die Formation auf die Verwendung von Keyboard-Sounds verzichtet hat. Daher lässt sich zunächst einmal festhalten, dass die in den letzten anderthalb Dekaden begonnene Metamorphose vom AOR-getünchten, melodischen Hard Rock hin zu einer heftigeren Gangart mit Konsequenz fortgesetzt wird.

Kompetent und ansprechend, denn auf brachial gebürstete Brechstangen-Momente wurde zu unserem Hörvergnügen trotzdem verzichtet. Die nunmehr dennoch vernehmbare, deutliche Zunahme an klangtechnischer Härte dürfte in erster Linie den inzwischen perfekt harmonierenden Gitarren-Partnern Peter Östros und Masahiro Eto zu verdanken sein. Da scheint sich ein "Dream-Team" gefunden zu haben!

JADED HEART sind zwar ohnehin schon länger dem Melodic Metal zuzuordnen, dermaßen riff-orientiert hat der Fünfer bisweilen aber eben noch nicht gerockt. Diese Gangart steht der Band fraglos gut und auch Sänger Johan Fahlberg hat keinerlei Probleme damit seine Stimmbänder entsprechend intensiver zum Vibrieren zu bringen. Dass die Band etwas vom Songschreiben versteht steht ebenso außer Frage wie die Kompetenz der Musiker an ihren Instrumenten. Von daher ist den Herrschaften auch für "Stand Your Ground" zu attestieren eine überaus solide Leistung abgeliefert zu haben.

Leider aber auch nicht mehr, denn mit Ausnahme einiger weniger Ohrwürmer (allen voran der Titeltrack sowie 'Reap What You Sow') will sich das Material nicht auf Anhieb im Langzeitgedächtnis einbrennen. Das ist zwar ein wenig schade, ändert aber nichts an der Tatsache, dass die multinationale Truppe mit ihrem vierzehnten Dreher Spaß bereit und mehrfach gehörig Popo tritt. Zumal fix ist, dass der eingeschlagene Weg verdammt gut zur aktuellen Besetzung passt und die zusätzliche Härte dem Gesamterscheinungsbild von JADED HEART gut tut.

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