Ihren Lebensmenschen Craig Calvert lernte die Blondine mit der schwarzen Stimme bereits auf der Uni kennen, der als Songwriting-Partner, kongenialer Gitarren-Sidekick und Haus und Hof-Produzent nicht unmaßgeblich an Jan’s Karriereweg beteiligt ist. Die Lehrjahre der beiden in der Blues Metropole Chicago brachten eine Handvoll ambitionierter Alben hervor und für Jan die Hauptrolle in einem Musical über die unvergesssen Janis Joplin.
Vielfältige Erfahrungen, die sich in ihrem neuen Longplayer widerspiegeln. “I’m Always Coming Back” verkündet die Lady lasziv mit rauchiger Stimme und Craig setzt Wah Wah-getränkten Kontrapunkte mit formidablen Soli, bei denen unsereins warm ums Herz wird. Mit selbigen Meriten kann auch der Midtempo-Titeltack aufwarten, Traditionalisten werden dann mit dem vergleichsweise straighten “Good Man Down” auf ihre Kosten kommen, der zudem höchst kritisch die aktuelle Einwanderungspolitik der USA thematisert.
Den gelungenen Stilmix aus Blues, Rhythm 'n' Blues und Soul intoniert die 53-jährige Sängerin mit Leidenschaft und Souveränität, die spannende Interpretation des STONES-Klassikers “Honky Tonk Women” attestiert ihr zudem ein gehöriges Maß an Rock-Credibility.
Die Ballade “Never In The Game” ist für mich das Highlight in jeder Hinsicht: Gesanglich allemal zum Niederknien, und wenn Craig Calvert nach allen Regeln der Kunst den Gary Moore raushängen lässt, ist Ganzkörper-Gänsehaut angesagt, Herrschaften!
Und damit genug der Superlativen. Macht euch einfach selbst ein Bild!