Jeff Scott SOTO The Duets Collection - Volume 1

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Im Duett durch die Pandemie

 

Da es in den letzten anderthalb Jahren einfach nicht möglich war Konzerte zu geben, oder gar auf Tournee zu gehen, musste eine Alternative für den umtriebigen Kerl her. Untätigkeit war für den US-Amerikaner ohnehin noch nie ein Thema, und auch ein weiteres Studioalbum wollte der gute Mann nicht nachreichen, schließlich kam der Doppel-Decker "Wide Awake (In My Dreamland)" erst im Vorjahr auf den Markt. Also beschloss er kurzerhand eine ganz spezielle Scheibe aufzunehmen, und kontaktierte dafür einige befreundete Musiker-Kollegen. Schließlich schwebte ihm vor, einige der bekanntesten Tracks seiner Karriere neu einzuspielen.

Für die Neuaufnahmen erhielt Jeff Unterstützung von den Gitarristen Jorge Salan, Howie Simon und Leo Mancini, während Tony Dickinson (B) and Edu Cominato (D) die Rhythmus-Arbeit erledigten. Fehlten also „nur“ noch die jeweiligen Songs ausgewählten Sänger. Doch auch das stellte kein Problem dar, weshalb wir nun dieser geschmackvollen wie gelungenen Retrospektive auf die erfolgreiche Laufbahn des Barden in Form von Duetten lauschen dürfen.

Seinen Werdegang konnte Jeff ganz gut nachzeichnen, schließlich deckt das Material zahlreiche Stationen seiner Sangestätigkeit ab. Die begann so richtig Mitte der 80er Jahre, als er von Yngwie MALMSTEEN ('Don’t Let It End' mit Neo-WHITESNAKE-Mann Dino Jelusick als Partner) engagiert wurde. Dazu gibt es logischerweise auch einige Tracks von TALISMAN ('Mysterious', begleitet von Eric Martin; 'I’ll Be Waiting' mit SHAMAN-Fronter Alirio Netto, und 'Colour My XTC' in dem es SOTO und ELECTRIC MOB-Sänger Renan Zonta gehörig krachen lassen) zu hören.

Aber auch EYES (‘Callin’ All Girls’, in dem sich Russell Allen die Ehre gibt), SOUL SIRKUS (wer könnte 'Coming Home' ergreifender intonieren als Jeff und Deen Castronovo?) und HUMANIMAL ('Again 2 B Found', für das Mats Leven ins Mikro röhrte) wurden berücksichtigt. Selbstredend aber auch die Zeit bei Axel Rudi PELL (für 'Warrior' teilte sich Johnny Gioeli den Gesang mit dem Initiator – noch Fragen?) entsprechend honoriert, ebenso seine Solo-Scheiben, von denen 'Believe in Me' und 'Holding On' ausgewählt wurden. Während Jeff für das zweitgenannte BJ, den Sänger der Newcomer SPEKTRA engagierte, liefert er sich in ersterer ein wahrlich mächtiges Duett mit seinem ehemaligen TSO-Kumpel Nathan James, der vor kurzer Zeit erst mit INGLORIOUS und dem coolen Cover-Album "Heroine" überaus positiv in Erscheinung getreten ist. Ein wirklich gelungener Querschnitt also, dem auch eine ebensolche Umsetzung beschert wurde.

Das Album selbst wird übrigens von 'Livin’ The Life‘ eröffnet, dem SOTO-Soundtrack-Beitrag zu "Rock Star". Da Erik Martensson dafür seine Stimmbänder vibrieren hat lassen, sind die schmerzlich vermissten W.E.T. zumindest indirekt auf dem Album verewigt. Da "The Duets Collection" allerdings ohnehin mit "Volume 1" unterbetitelt ist, darf man wohl davon ausgehen, dass auf dem nächsten Teil auch das eine oder andere Schmankerl aus dem Oeuvre dieser "Allstar-Truppe" entsprechend geehrt wird. Coole Sache, Hammer-Album!

http://jeffscottsoto.com/

https://de-de.facebook.com/JeffScottSoto/