Jeremiah Johnson hat die Schnauze voll! Während Musiker jeglichen Standings ihrem berechtigten Frust und Ärger auf allen möglichen Plattformen Luft verschaffen machte der US-Blues/Rock Musiker Jeremiah Johnson das einzig Richtige: “Die erzwungene Arbeitslosigkeit war mehr als frustrierend! Also habe ich den Entschluss gefasst ein Album mit Songs aufzunehmen, die von der COVID-19 Pandemie inspiriert wurden. So habe ich versucht, die emotionale Achterbahnfahrt musikalisch zu verarbeiten!”
Kann man gut verstehen, immerhin schob der Mann erst zu Jahresbeginn den Longplayer “Heavens To Betsy” rüber, der es bis Platz drei in den Billboard-Charts schaffte. Die anschließende Europa-Tour mit dem Ruf Blues Caravan lief mit vorab ausverkauften Shows ebenfalls nach Wunsch, bis …
Er nützte die dreimonatige Quarantäne um die vorliegenden acht Songs zu schreiben und zauberte so ein richtig edles Konzeptalbum aus dem Hut, das sich in der Schnittmenge aus coolen Southern-Klängen (“Burn Down The Garden”, “Daddy’s Goin’ Out Tonight”), Mississippi-Blues (“Different Plan For Me”, “Cherry Red Wine”), Country Shuffle (“Muddy Black Water”) und einem kräftigen Schuß “Rock’n’Roll For Your Soul” präsentiert. Der funkige Titeltrack ist die probate Spielwiese für Jeremiah’s entfesselte Solo-Eskapaden über dem tighten Rhythmus, den die Sidekicks Paul Niehaus IV (bs) und Tony Antonelli (dr) hier vorgeben, die Emotionen sind deutlich spürbar wenn Jeremiah vom Leder zieht. Auch gesanglich liefert er hier druckvoller als auf den Vorgängern ab, in Summe ist’s eine oberamtliche Performance, die sich wie der rote Faden durch die gesamte Scheibe zieht.
Es möge sich die Laune ehestmöglich bessern, derweilen kann sich unsereins an dem aktuellen Oeurve delektieren. Volle Punkte!