“Easier” tönt der 26-jähriger Münchner, jetzt Wahl-Berliner, auf dem Eingangslied seines dritten Tonträgers – obwohl der 7-minütige Song mit langen, etwas verstörendem Intro und brachialem, verzerrtem Gitarren-Solo es nicht unbedingt vermuten läßt, zeigt sich Jesper Munk in weiterer Folge von einer sehr besonnenen, abgeklärten Seite. Die ungestümen musikalischen Eskapaden der frühen Jahre, die ihm den Ruf als Blues-Wundkind à la Johnny Lang einbrachten, scheinen längst vorbei.
Die Stimme passte von Anfang an nie zu seinem Alter, und diese Kluft scheint sich mit den Jahren noch zu verbreitern denn hier gibt es immer wieder neue Nuancen in Jespers Gesang zu entdecken. Die leichtfüßige, schmeichelnde Intonation von “Cruel Love” oder “Happy When I’m Blue” wechselt zu beschwörendem Vortrag über leiser Keyboard-Untermalung, lautere Töne sucht man übrigens auf “Favourite Stranger” bis auf den oben erwähnten Opener vergebens.
Die schlichte, auf das Nötigste reduzierte aber durchwegs hochklassige Instrumentierung ist hier Mittel zum Zweck - nämlich wirklich zuzuhören, zu entdecken, sich begeistern zu lassen… Eine wahrhaft faszinierende Erfahrung.