JIMI HENDRIX Both Sides Of The Sky

Sony

Still outstanding!

Der letzte Teil der Trilogie, die auch “Valleys Of The Neptune” (2010) und “People, Hell And Angels” (2013) inkludiert, hat es nun in die Plattenläden geschafft. Die Hard-Fans wird Titelauswahl a priori nicht in frenetische Jubelstimmung versetzen, da das Gros der Songs auf posthumen Werken und/oder Bootlegs bereits sattsam vertreten war.

Die offiziellen Nachlassverwalter von EXPERIENCE HENDRIX pochen jedoch darauf dass 10 der 13 Tracks tatsächlich bis dato nicht veröffentlicht wurden und da Meister Eddie Kramer sich erneut unter Verwendung modernster Technologien um optimalste Restaurierung der Archivschätze bemüht hat ist zumindest ein unumstrittener Hörgenuß gegenüber dem bisherigen Qualitätslevel des einen oder anderen Songs garantiert.

Die Aufnahmen stammen von diversen Sessions in den New Yorker Record Plant Studios aus den Jahren 1969 und 1970 mit Billy Cox (bs) und Buddy Miles (dr), mit Ausnahme von “Sweet Angel”, das Jimi im Jänner 1968 in den Olympic Studios, London nur mit Zeugler Mitch Mitchell einspielte und er neben dem Sechsaiter auch am Bass und Vibraphon zu hören ist.

Die Schmankerl auf “Both Sides Of The Sky” sind jene Songs, die Jimi gemeinsam mit Kumpel Stephen Stills eingespielt hat: “$20 Fine” wurde laut dem Chronisten John McDermott ursprünglich in London aufgenommen und dann später in New York überarbeitet, und wie auf der prä-Crosby, Stills & Nash“-Version von Joni Mitchell’s “Woodstock” ist Mr. Stills als Sänger und Organist zu hören während Jimi auf letzterem für die funkige Bassline sorgt.

Weitere Highlights sind das Feedback-geladene, von einem War Drum-Beat getriebene “Cherokee Mist, auf dem Hendrix sich seiner Native American-Wurzeln besinnt (laut Credits spielt er Sitar auf dem Track, Gerüchten zufolge könnte hier jedoch der Ex-Rolling Stone Brian Jones am Werk gewesen sein), Guitar Slim’s “Things I Used To Do” mit großartigen Lead-Intermezzi mit Johnny Winter und der getragene “Georgia Blues”, auf dem Lonnie Youngblood seinem ehemaligen Protegé mit beseelten Vocals und schrägen Saxophon-Einlagen zur Seite steht!

Angeblich ist “Both Sides Of The Sky” die letzte Nachlassverwertung – falls ja ist’s ein lobenswerter Schwanengesang, ansonsten freut sich der Connaisseur auf die Fortsetzung…

jimihendrix.com

Foto: Chuck Boyd