Ich hatte mich auf sein Konzert in der Arena riesig gefreut, schließlich sollte man als Fan der ersten Stunde den Künstler auch mal live zu sehen bekommen. Aufgrund der plötzlichen, schweren Erkrankung von Drummer Grant Gerathy stand der ausverkaufte Gig vor der Absage, John Butler entschloss sich jedoch spontan solo aufzutreten – ein feiner Zug, den die Fans zu schätzen wussten. Hörbar mit Zuhilfenahme diverser Loops improvisiert, blieb’s für mich hinter den Erwartungen, da die von Tonträgern gewohnte Lockerheit des Vortrags eindeutig verlustig ging.
Dafür versöhnt dafür das neue Oeurve “Home” nachhaltig, die lange Pause seit “Flesh & Blood” sei dem Mann verziehen. Dem Titel gemäß ist’s auch ein sehr persönliches Album geworden – John erzählt von seinen Angsstörungen, lässt uns an seinem Familienleben teilnehmen und thematisiert den Alltag wie – natürlich auch – die Liebe! Musikalisch geht’s von behutsamen Folk-Tönen (“Missing You”) über Electronica-versetzten Alt Country (“Just Call”) bis hin zu deftiger Blues-Kost (“Wade In The Water”,) mit furioser Slide-Schräglage.
Dass John Butler all diese Stilrichtung zum einem stimmigen Ganzen, straight from the heart, verquickt ist wohl müßig zu erwähnen, “Home” lässt seine Fans auf ihre Kosten kommen und sollte ihm auch eine neue Zuhörerschaft erschließen können.