Bereits seit Anfang der 2000er, als der amerikanische Singer-Songwriter uns allen weismachen wollte, dass unsere Körper Wunderländer sind, ist John Mayer wohl einer der populärsten Pop-Rock-Gitarristen der amerikanischen Musikszene. Das hat wahrscheinlich mit seiner Kombination aus sinnlichen Lyrics, perfekten Pop-Melodien und der Präzision eines Blues- oder Country-Rock-Virtuosen zu tun. Aber wohl auch mit seinem frechen Selbstbewusstsein und seiner oftmaligen kreativen Waghalsigkeit.
Auf „Sob Rock“, Mayer’s erstem Full-length-Werk seit dem 2017 veröffentlichten „The Search For Everything“, reist der Musiker zurück in die 70er und 80er, anstatt die musikalischen Trends von heute zu verfolgen, und liefert Yacht-Rock-Hits à la HALL & OATES, FOREIGNER oder Michael MacDonald. Der Album-Opener „Last Train Home“ zitiert zweifellos „Africa“ von TOTO und „Wild Blue“ erinnert rhythmisch sehr an „Sultans Of Swing“ von den DIRE STRAITS. Ohne sich nach einem einzigen Genre zu richten, liefert Mayer hier einen gemischten Satz an Stilrichtungen – manchmal sogar in demselben Song. Aber seine Stärken liegen eindeutig in dem Signature Pop-Rock-Sound, den er unter anderem auf der Lead-Single „New Light“ perfektioniert.
Mit genügend Selbstironie (wie der Albumtitel schon ankündigt), Leidenschaft für sein Instrument und durchwegs kreativem Songwriting schafft es John Mayer, auch mit seinem achten Studioalbum zu begeistern.