Alben großer, meist von uns gegangener Stars mit der Rezeptur von wohlbekanntem Liedgut in orchestraler Be-/Überarbeitung kommen zu Weihnachten gut an. Kann man ohne weiteres nach dem obligaten Post-Festschmaus-“Jingle Bells” (oder was auch immer) in den Player schieben bzw. auf den Plattenteller legen.
Die Idee für dieses Machwerk stammt von Sohnemann John Carter Cash, wie er in den Linernotes erläutert: “Die tiefe Stimme meines Vaters hatte in gewisser Weise selbst immer etwas Orchestrales an sich. In seinem Timbre schwingen etwa vergleichbar Cello und Horn mit. Wäre er heute noch unter uns und sollte ein Orchester auswählen müssen, es wäre mit Sicherheit das RPO gewesen. Er kannte dessen Arbeit und respektierte sie Zeit seines Lebens. Ich weiß, dass mein Vater extrem erfreut darüber wäre, dieses neue Album in dieser Form Realität werden zu lassen. Und auch ich selbst bin äußerst stolz darauf.”
Gesagt, getan, die Umsetzung wurde den Experten in den Abbey Road Studios anvertraut und ist im großen und ganzen als gelungen zu bewerten. Aber bei dem einen oder anderen Song hakt es ein wenig: Die Co-Produzenten Don Reedman und Nick Patrick, haben sich alle Mühe gegeben, die Streicher richtig “smooth” rüberkommen zulassen, bei dem im Original so herrlich und exzentrisch rauen Duett mit Bob Dylan auf “Girl From The North Country” kommt dies suboptimal rüber. Es wirkt, als ob hier ein click-track drüber laufen würde, die immense Entspanntheit dieses Songs ist dahin.
Aber neben den JC-Evergreens wie “Walk The Line”, “Ring Of Fire” oder “Man In Black” finden sich hier auch Schmankerln wie “Flesh And Blood” und “The Loving Gift”, gemeinsam mit Gattin June Carter, sowie “Highwaymen”, ein Song der gleichnamigen All Star-Band mit Willie Nelson, Kris Kristofferson, Waylon Jennings und dem “Man in Black”, in orchestralem Soundgewand.
Eignet sich allmal als probates Weihnachtsgeschenk für nahzu jede Altersgruppe.