JOURNEY Freedom

Frontiers Music s.r.l. / BMG Rights Entertainment / Soulfood

Die Diskographie wird um ein weiteres Erfolgsalbum reicher!

Auch wenn es lange Zeit keineswegs als sicher galt, dass sich die AOR-Institution jemals wieder ins Studio begeben würde, durfte die Klientel in den letzten Jahren doch wieder frohlocken. Schließlich verdichteten sich zuletzt die Gerüchte, dass JOURNEY sehr wohl ein neues Album einspielen würden.

Da seit "Eclipse" mittlerweile elf Jahre ins Land gezogen sind, und man die Musiker generell als überaus kreative und produktive Vollprofis schätzt, sollte die Tatsache, dass es auf dem nun tatsächlich vorliegenden Album "Freedom" stolze 15 Tracks zu hören gibt ebenso wenig verwundern, wie die daraus resultierende, üppige Spielzeit von knapp 75 Minuten.

Nicht ganz einfach zu durchschauen war bis zuletzt die Personalsituation vor und während der Aufnahmen. Neal Schon, Jonathan Cain und Frontmann Arnel Pineda mussten erstmals in der Band-History ohne Stammbassisten Ross Valory arbeiten, und haben deshalb Randy Jackson engagiert, der bereits in den 80ern einige Zeit als Aushilfe den Viersaiter bedient hatte. Die Schlagzeugaufnahmen hat zwar Narada Michael Walden erledigt, der wurde jedoch in der Zwischenzeit von seinem Vorgänger Deen Castronovo wieder ersetzt.

Letztgenannte Tatsache hat sich insofern auf das Album ausgewirkt, da Deen auch in seiner Zweitfunktion als Sänger erneut einen Beitrag geleistet hat. So durfte er 'After Glow' einsingen, eine in der Mitte des Albums platzierte Kuschelnummer, die der Haudegen mit seiner samtweichen Stimme zu veredeln wusste.

Das gilt selbstredend auch für Arnel, der vor allem in den balladesken Tracks einmal mehr zu erkennen gibt, dass er die ideale Besetzung für diesen Job ist. Doch nicht nur in den eher ruhigeren Tracks, sondern auch in jenen Nummern, die bandtypisch losrocken.

Davon hätten es meinem Dafürhalten zwar nach gerne noch mehr sein dürfen, aber das ist selbstredend sehr subjektiv und zugegebenermaßen Meckern auf höchstem Niveau. Schließlich braucht diese Band längst niemandem mehr etwas zu beweisen, und außerdem dürfte man den Titel des neuen Drehers durchaus auch aus Grund der künstlerischen Freiheit gewählt haben, selbst wenn es ohnehin weder Experimente noch irgendetwas Unverhofftes zu hören gibt. Im Gegenteil, alle Trademarks sind vorhanden, und JOURNEY werden nicht zuletzt deshalb ihrer Diskographie einmal mehr ein weiteres Erfolgsalbum hinzufügen können.

Der Start in das Album wirkt zwar ein wenig verhalten, doch die Band liefert dennoch schon mit 'Together We Run' ein erstes Highlight. Schließlich lebt diese Nummer vom sich allmählich steigernden Vortragstempo, während deren Verlauf der Zuhörer so richtig im Geschehen ankommen kann.

Ähnlich locker-flockig aus der Hüfte rockt das Ensemble auch mit 'Don't Give Up On Us', einem der vielen potentiellen Chartbreaker-Kandidaten auf "Freedom". Dass sich die Herrschaften unter anderem dafür an ihrer glorreichen Vergangenheit orientiert haben, ist nachvollziehbar und steht ihnen auch zu. Dennoch wirkt die Einleitung fast schon zu deutlich von 'Separate Ways (Worlds Apart)' "inspiriert".

Aber das ist nicht weiter tragisch, zumal damit, aber auch mit der ersten Single 'The Way We Used To Be', dem bluesig angehauchten 'Let It Rain' sowie den beiden Edel-Balladen 'Still Believe In Love' und 'Live To Love Again' in der Tat ausreichend Stoff für sämtliche Radio-Stationen dieser Welt komponiert und aufgenommen wurden.

Dass "Freedom" zudem einen wunderbar „old-schooligen“ Sound verabreicht bekommen hat, passt nicht nur gut zum Gesamterscheinungsbild, sondern logischerweise auch zum Material, mit dem man wohl bestrebt ist ein weiteres Mal höchstmögliche Chartpositionen zu erobern. Eine solche lässt sich mit Sicherheit vorhersagen, ebenso dass man als Fan mit "Freedom" auf seine Kosten kommt!

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