Der Titel mag zunächst eigenartig erscheinen, schließlich hatten die US-Power Metaller bislang kein Werk mit diesem Titel am Start. Immerhin aber einen Song, konkret ein Instrumental, das den Opener ihres Zweitwerks “Dominion“ darstellte, der nun eben zum Titel einer formschön ausgeführten Box geworden ist. Diese wird von der BMG veröffentlicht, die sich anlässlich des vor 30 Jahren veröffentlichten Erstlingswerks “Eternity“ der mittlerweile einigermaßen raren (und nie zuvor auf Vinyl veröffentlichten!) ersten drei Scheiben von KAMELOT angenommen hat. Eine wahrlich gute Idee, denn selbst die seinerzeit über Noise Records aufgelegten CDs dürften nicht mehr ganz so einfach zu erhalten sein.
Schon auf ihrem Debüt zeigte sich die von Thomas Youngblood angeführte Formation als überaus talentiert und offerierte ein geschmackvolles Sammelsurium aus kraftvollen und melodischen Songs, die immer wieder in Richtung Progressive Metal tendierten. Im Vergleich zu späteren Werken war der symphonische Anteil damals jedoch noch in deutlich geringem Ausmaß enthalten. Dafür mitverantwortlich war mit Sicherheit auch der ursprünglich das Gesangsmikro innehabende Mark Vanderbilt, der über eine weniger theatralisch klingende (ab und zu dachte man eine nicht ganz so ausgeprägt exaltierte Version des unvergessenen CRIMSON GLORY-Frontmanns Midnight zu vernehmen), aber keineswegs schwächere Stimme verfügte als der ab ”Siege Perilous” ins Boot geholte Roy S. Khan. Zwar sollten KAMELOT erst mit dem Norweger den Durchbruch schaffen, doch sowohl das Debüt als auch das im Jahr danach veröffentlichte “Dominion” haben einigermaßen Staub aufwirbeln, und weltweit Fans auf die Band aufmerksam machen können.
Das Boxset, das wahlweise als 5-fach Vinyl oder 3-fach-CD-Set (inklusive Poster und 20-seitigem Booklet) in den Verkauf kommt, wurde von Mr. Youngblood persönlich kuratiert. Zudem hat man die Scheiben von Jacob Hansen klangtechnisch überarbeiten und remastern lassen, und auf “Siege Perilous” drei bislang unveröffentlichte Bonus-Tracks verewigt. Dabei handelt es sich um Demo-Versionen von ‘Look Through These King's Eyes’ und ‘Eternal Flame’ sowie eine Instrumental-Demo-Aufnahme von ‘Millennium’.
Die Vinyl-Fetischisten unter den Anhängern der Band werden hier generell nicht lange überlegen müssen, und wer generell erst später mit dem Oeuvre der Formation in Kontakt gekommen ist, wohl auch nicht.
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