Das österreichische Ausnahme-Projekt KARG wurde 2006 von HARAKIRI FOR THE SKY Sänger J.J. ins Leben gerufen und erspielte sich seither im Underground eine treue Anhängerschaft. Am 07.02. erscheint nun nach nur sehr kurzer Wartezeit das neue Album namens „Traktat“, welches zusammen mit den letzten beiden Outputs „Weltenasche“ und „Dornenvögel“ eine Art Trilogie bildet.
KARG stehen musikalisch für eine Mischung aus atmosphärischem Black Metal, Post Rock, Shoegaze, Grunge und Post Punk. Ein wichtiger Bestandteil der Kunst von KARG sind seit jeher die Lyrics, denn sie bilden eine unzertrennbare Einheit mit der Musik und tragen maßgeblich zur Ausdruckskraft der Songs bei.
„Traktat“ ist das Zeugnis einer enorm düsteren Periode im Leben des kreativen Kopfes J.J, die Arbeit an den Stücken wurde zu seinem Ventil und ermöglichte ihm letztendlich den Weg aus dieser Hölle zu finden. Und so ist es selbstverständlich nicht besonders verwunderlich, dass die vorliegenden Stücke den Trauer- und Schmerzkörper des Zuhörers punktgenau triggern. Es gibt Passagen, bei denen die eigenen Dämonen derart lebendig werden, dass man einfach nur noch in Tränen ausbrechen möchte.
J.J. verpasst mit seinem Gesang diesem klangtechnischen Wahnsinn den letzten tödlichen Schliff, indem er die einzelnen Worte zum Teil mit einer Intensität ins Mikrophon schreit, welche zumindest bei mir hin und wieder einmal die Grenze des Erträglichen heftig überschreitet.
Fazit: „Traktat“ ist Kunst, die weh tut und die sich ungeschönt mit dem Pein sowie den seelischen Abgründen der Menschheit beschäftigt. KARG verlangen dem Hörer / der Hörerin mit ihrem Sound durchaus allerhand ab, überzeugen dafür aber mit enorm viel Eigenständigkeit und bieten insgesamt ein sehr beeindruckendes und vor allem lang nachwirkendes Klangerlebnis.