Trotz beachtlicher Erfolge scheint es innerhalb des Line-Ups in den letzten Jahren gehörige Spannungen gegeben zu haben. Deshalb musste sich Bandoberhaupt Jonas Renske nach dem Ausstieg von Gitarrist Roger Öjersson und dem seines Langzeitgefährten Anders Nyström (der seit den Anfängen 1991 mit von der Partie war, zuletzt jedoch in ein gehöriges Motivationsloch schlitterte) zunächst einmal um neue Kollegen an den Sechssaitigen umsehen, ehe es entsprechend weitergehen konnte.
Ob die beiden Neuzugänge Sebastian Svalland (der zuletzt zum Live-Line-Up von PAIN zählte) und Nico Elgstrand (der zuvor u.a. für ENTOMBED tätig war) bereits direkten Einfluss auf das mittlerweile 13. Album der Schweden hatten, weiß man zwar nicht, im Vergleich zu den beiden Vorgängerwerken »City Burials« (2020) und »Sky Void Of Stars« (2023) jedoch auffällig, dass den Gitarren wieder wesentlich mehr Raum zur Entfaltung gewährt wurde.
Dabei war es aber keineswegs so, dass die Band bestrebt gewesen ist, wieder deutlich härter zu klingen. Auch an der eigenen Vergangenheit, in der es vor allem zu Beginn der Karriere mitunter wesentlich brachialer zur Sache ging, hat man sich nicht wirklich orientiert, sondern ging den zuletzt eingeschlagenen Weg konsequent weiter.
Dadurch sind es bei aller Schönheit der Arrangements, dieses Mal eindeutig die elegant ausgearbeiteten, aber dennoch messerscharfen Riffs und Gitarrenmelodien, die uns in eine dunkle wie düstere, aber dennoch hoffnungsvoll anmutende Atmosphäre entführen.
Sicher nicht die ideale Beschallung für die nächste Sommer-Party im Garten, keine Frage. Aber der nächste Herbst kommt bestimmt, und spätestens dann wird „Nightmares As Extentions Of The Waking State” seine “traumhafte” Wirkung entfalten.