Fette elektronische Beats, dann setzt das Banjo ein. So beginnt Keith Urban’s neuester Longplayer, mit einem stellenweise gewagten Mix aus Tradition und Moderne.
Der Opener “Out The Cage” könnte eine Lockdown-Hymne sein, aber ebenso gut die Einsamkeit im Studio im Fokus haben. “I miss my friends, I miss the sky” singt Keith, um gleich darauf mit Bestimmheit “I won’t let anybody own me” zu verkünden.
Der australische Superstar hat seit den frühen 90ern verdammt hart und zielstrebig an seiner Karriere gebastelt und seitdem er das Country-Mekka Nashville im Sturm eroberte zählt er zu den erfolgreichsten Künstlern seiner Heimat. Die Spitzenplatzierungen seiner Alben in den US-Charts kamen nicht von ungefähr, mit seiner feinfühligen, ausgewogenen Mixtur aus Country und Pop hat er über die Jahre das Genre neu definiert.
Auf seinem 11. Studio Album kann man sich des Eindrucks nicht verwehren, dass Keith sich selbst nicht sicher ist, ob er nun ein “Good Ol’ Boy” oder ein kontemporärer Pop Act ist. Aber, oh Wunder, der Spagat scheint zu gelingen. “The Speed Of Now” kann mit vielerlei Überraschungen aufwarten: So greift CHIC-Ikone Nile Rodgers auf dem Opener beherzt in die Saiten und “One Too Many” ist ein Ohrenschmeichler inklusive Duett mit der wunderbaren Pink. Für den vergleichsweise ausgesprochen traditionellen Bonus Track “We Were” zeichnet kein Geringerer als Gitarren-Majestro Dann Huff als Co-Producer verantwortlich, der dann auch noch ein traumhaftes Signature-Solo oben drauflegt. “I am who I am” konstatiert Keith Urban schlußendlich.
Und das ist gut so.