KILLING FLOOR Killing Floor

Repertoire Records

Ambitionierte Truppe, die ihren Namen einem Howlin' Wolf-Song entlieh

Beim Titel des Openers “Woman You Need Love” drängt sich ungewollt die Assoziation mit Robert Plant’s markerschütterndem Urschrei selbigen Inhalts auf “Whole Lotta Love” von LED ZEPPELIN’s epochalem Zweitwerk auf, das zufälligerweise ebenfalls anno 1969 auf den Markt kam. Und tatsächlich, der hier genannte Verfasser Willie Dixon bat die ZEPS nach gewonnenem Rechtsstreit dann auch ordentlich zur Kasse…

Doch ansonsten hatte das Quintett um den Ausnahme-Gitarristen Mick Clarke, der später eine höchst erfolgreiche Solo-Karriere absolvierte und bis dato mehr als 20 Alben veöffentlichte, und den 2012 von uns gegangenen Keyboarder Lou Martin, der jahrelang an der Seite von Rory Gallagher zugange war, musikalisch kaum Berührungspunkt mit den Rockgöttern. Die Süd-Londoner Jungs stellten, wie die meisten ihrer damaligen Zeitgenossen, ihre Blues-Roots zur Schau, die auf Songs wie “Bedtime Bues” oder “Try To Unterstand” relativ originär dargeboten wurden, dann jedoch auf “Come With Me”, “My Mind Can Ride Easy” oder “People Change Your Mind” heftig rockige bis psychedelischen Auswüchse fanden. Diese durchaus spannende Melange fand auf auf “Out Of Uranus” (1970) ihre Fortsetzung aber bedauerlicher Weise wenig Publikum, sodass man bald darauf getrennter Wege ging.

2002 erfolgte die überraschende Reunion im Original-Lineup, die mit zwei weiteren Longplayern und einem umjubelten Auftritt am 2012er Sweden Rock Festival bis zu Lou Martin’s Ableben anhielt.

Dank der wertigen Repertoire-Vinyl Neuauflage gibt es nun die Möglichkeit, diese sträflich unterbewertete Band (neu) zu endecken. Zahlt sich aus!

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