Mit dem Opener “(She Don’t) Gimme No Loving” geben der mit einem Mörder-Organ gesegnete Frontman Alan Nimmo und seine drei Mitstreiter schon mal die Marschrichtung vor: Rocken muss es, bluesig darf es auch mal und melodisch sowieso. Die Schotten sind 2016 so richtig durchgestartet, ihre erste Live-Scheibe “King King Live” ging ansatzlos auf Platz eins der Amazon Blues-Charts, nach internationalen Festival-Auftritten waren sie als special guests mit ihren Landsleuten von Thunder auf Arena-Tour durch das britischen Königreich, darunter eine fulminate Show vor 10.000 in der Wembley Arena und ein quasi Heimspiel in Glasgow. Darüberhinaus holten sich King King bei den British Blues Awards gleich vier Trophäen ab, neben bestem Album (“Reaching For The Light”) und bestem Song (“Rush Hour”) wurde Alan als “Songrwriter Of The Year” und “Best Male Vocalist” laudiert.
Derart motiviert hat das Quartett neun Hammer-Songs ohne Durchhänger aus dem Hut gezaubert: Neben dem eingangs erwähnten ist “Broken” eine weiterer programmierter Ohrwurm mit catchy Chorus, “Find Your Own” eine klassische Ballade mit Feuerzeug- (heutzutage wohl Handy-) Prädikat und “Tear It All Up” – nomen est omen – ein schnörkelloser Parade-Rocker unter dem Herrn. Dass King King’s Roots in den 70/80ern liegen ist unbestritten, das Riff-Intro und Alan Nimmo’s Phrasierung auf “Nobody Knows Your Name” verrät die unverholene Wertschätzung für die Altvorderen Bad Company, auch von den Tour-Kollegen Thunder hat man sich ein bissl was – nur Gutes, versteht sich – abgeschaut.
Pflichtanschaffung, tät ich sagen!