Veröffentlicht im Winter 1970, bescherte “Lola Versus Powerman And The Moneygoround” den KINKS mit “Lola” ihren größten Hit seit fünf Jahren und ihr erfolgreichster Longplayer der 70er. Und das Album hatte mehr zu bieten als nur die eine Hit-Single, es war ein Konzept-Werk das seiner Zeit voraus war. Mastermind und Bandchef Ray Davis verstand es hier vortrefflich, die Gegensätzlichkeiten von totalem Kommerz und und Kunst zu vereinen.
Kurz gesagt, “Lola Versus Powerman And The Moneygoround” ist eines der besten KINKS-Werke und gleichzeitig eines der besten Konzept-Alben überhaupt. Vom Country-Flair des Openers “The Contender” bis hin zum finalen “Got To Be Free” hagelt es feingeschliffenen Kritik an der Musikindustrie, der Regierung und an sozialen Belangen.
Und es gibt hier einige versteckte Preziosen zu endecken: “Rats” hätte defintiv Hit-Status verdient und “This Time Tomorrow”, hier in mehrfachen Versionen vertreten, sollte man sich unbedingt in aller Ruhe widmen. Ein unglaublich starker Song, der ebenfalls einen Platz im Rampenlicht verdient hätte und die soziale Isolation trefflich definiert: “the world below doesn’t matter much to me”.
Dies ist die ingesamt dritte Neuauflage des Klassikers und, mit Verlaub, auch die spannendste und wertigste: Sie bietet den originalen Album-Mix in Mono und Stereo, diverse non-Album B-Seiten, erlesenes Unveröffentlichtes, Live Tracks, neue Remixes und Kommentare von Ray und Dave Davis, verteilt auf drei Silberlinge und verpackt in einem wirklich edlen Boxset samt 60-seitigem Booklet und jeder Menge Memorabila. Und es hat auch noch nie so gut geklungen – die Remasters wurden von den Originalbändern vorgenommen und sind verdammt gut gelungen, besonders Dave’s Gitarren-Riffs und –Leads kommen hierbei extrem knackig aus den Speakern.
Ein vorbildlicher Re-Issue! Gibt’s auch in abgespeckter und günstiger Form, als “dedicated follower” wird man an der opulenten Variante nicht vorbeikommen!