Eigentlich könnte man meinen Kris BARRAS wäre ein Spätberufener. Schließlich war er längere Zeit durchaus respektabel als Mixed Martial Arts-Kämpfer aktiv und entschied sich erst nach seinem Karriere-Ende dazu im Musikbusiness aktiv zu sein. Aus Zufall, oder gar Langeweile geschah das aber keineswegs, denn seine Liebe zur Musik hat der aus dem britischen Devon stammende Kerl schon in frühester Kindheit entdeckt und war auch als Jugendlicher schon in diversen Bands aktiv.
Nach dem Ende seiner „Kämpfer-Karriere“ versuchte er es zunächst mit einem Musikalienladen, der jedoch ging recht bald bankrott. Davon hat sich Kris BARRAS aber keineswegs entmutigen lassen, sondern konzentrierte sich noch viel mehr darauf seine selbstkomponierten Songs endlich auch aufzunehmen.
Seine ersten Tracks wurden 2016 unter dem Titel "Lucky 13" veröffentlicht und machten nicht nur Fans auf ihn aufmerksam, sondern auch die Talentscouts von Mascot Records. Die nahmen ihn bald darauf unter Vertrag und veröffentlichten im letzten Jahr sein zweites Album "The Divine And Dirty". Darüber hinaus erhielt Kris mit seiner Band die Chance zusammen mit illustren Größen wie Beth HART, GUN oder John MAYALL Konzerte zu geben und durfte an der Seite von Billy Gibbons mit SUPERSONIC BLUES MACHINE auf Tournee gehen. Respektabel!
Mit "Light It Up" kredenzt der Brite nun sein drittes Album und diesem merkt man auf Anhieb an, dass der junge Mann aus gutem Grund unter dem Banner (s)einer Band aktiv ist. Zusammen mit seinen Kollegen Josiah J. Manning (keys.), Elliott Blackler (bass) und Will Beavis (drums) hat der selbst für die Leadgitarre und den Gesang zuständige Kris nämlich ausnahmslos Material aufgenommen, dem man anmerkt, dass hier ein Kollektiv am Werk ist.
Auch, dass der Vierer vor Spielfreude geradezu überschäumt ist nicht zu überhören, ebenso wenig die Hingabe der Musiker mit der sie ihren hemdsärmelig dargebotenen Rock-Sound vortragen. Zwar lässt es sich auch nicht verleugnen, dass die Kris BARRAS BAND eine ganze Menge Einflüsse von diversen musikalischen Vorbildern verinnerlicht hat, an der gelungenen Umsetzung der Tracks, die von fett groovend und an frühe BLACK STONE CHERRY erinnernd, über pop-rockig und dabei tief im Blues verankert (selten hat mich ein Album in den letzten Jahren dermaßen oft an das Werk und Wirken des unvergessenen Jeff HEALEY denken lassen) und radio-tauglich bis hin zu melodisch rockend (nicht nur auf Grund der nicht unähnlichen Karriere hat Kris BARRAS etwas mit dem rockenden Ex-Motorrad-Profi James TOSELAND gemeinsam) reicht, ändert das aber auch nichts. Cooles Gerät!