Der Name Krissy Matthews sollte schon irgenwie geläufig sein, oder? Der Gitarrist mit britisch-norwegischen Wurzeln spielte seinen ersten Longplayer “Influences” mit 13 ein, teilte sich internationale Bühnen mit Grenre-Größen wie Joe Bonamassa, Robben Ford oder der TEDESCHI TRUCKS BAND und steht seit 2016 als Co-Lead Gitarrist bei der HAMBURG BLUES BAND im Sold.
Die Live-Aktivitäten des mittlerweile 29-jährige gerieten, wie bei den meisten Zunftkollegen, in Stillstand. Er nutzte die Zeit, auch wie so manch andere, um die Songs für das vorliegende Album zu schreiben und verdiente sich daneben seine Brötchen u.a. als Pizza-Lieferant – damit war der Titel “Pizza Man Blues” schon quasi “aufg’legt”. Aber nur auf den Blues lässt sich der gute Mann nicht festlegen: Der Opener “Mayday” ist ein prächtig rockender Uptempo-Gute Laune-Verschnitt des Klassikers “Going Down”, das augenzwinkernde “Hairdryin’ Drummer Man” päsentiert sich mit nachhaltig poppiger Schlagseite und der Midtempo-Rocker “Carry You” hätte sich in früheren Zeiten zweifellos eine Top-Chartplazierung verdient. Mit dem Titeltrack geht der Mann dann dezidiert originärer zur Sache und auf dem milde zynischen “Anti-Social Media” zelebriert er den Blues “according to Krissy” mit abrupten Tempi-Wechseln und exzessiven Solo-Ausritten, dass es eine wahre Freud ist. Zum Abschluss dürfen dann die leisen Töne dominieren – mit Label-Kollegin Layla Zoe wird der Song "Grateful" nochmals in akustischer Gewandung ("Grateful Unplugged") zelebriert, bei den gemeinsamen Gesangsparts stellt sich ansatzlos wohlige Gänsehaut ein.
Es bleibt zu hoffen dass Krissy Matthews die Nebenjobs mittlerweile an den Nagel hängen konnte, wenn’s mit rechten Dingen zugeht sollte “Pizza Man Blues” das Bankkonto wieder ins Plus bringen.