Obwohl diese Band schon seit gut 20 Jahren aktiv ist und mit "Afterburner" den bereits fünften Longplayer am Start hat, hält sich der Bekanntheitsgrad von KRYPTOS hierzulande immer noch in Grenzen. Und dass, obwohl die Truppe 2013 die Ehre hatte als erste Band ihres Heimatlandes Indien auf dem berühmtesten Acker der Welt auftreten zu dürfen und sich auch danach, speziell nach der Veröffentlichung des 2016er Drehers "Burn Up The Night" mehrfach hierzulande präsentiert hat.
Im direkten Vergleich zu diesem fällt auf, dass die Burschen für "Afterburner" offenbar den Fokus auf eingängigeres und mitreißenderes Material gelegt haben. Zwar ist der Thrash-Unterbau immer noch präsent und auch die schon in der Vergangenheit mehrfach auffälligen Ähnlichkeiten der Gesangsdarbietung von Nolan Lewis zu Mille sind noch vorhanden, Mut zur Veränderung wie auch einen gehörigen Reifeprozess muss man der Truppe aus der Metropole Bangalore aber auf jeden Fall attestieren.
So fällt die in Summe deutlich positivere Atmosphäre im Vergleich zu den früheren Scheiben überaus positiv auf und ebenso die Tatsache, dass sich die Jungs für einige ihrer mit amtlicher Geschwindigkeit dargebotenen Tracks neuerdings eher an Bands wie ENFORCER oder SKULL FIST orientiert haben als an diversen Thrash-Ikonen. Dadurch wirkt die Chose einfach frischer und geht nicht nur gut ab, sondern auch direkt ins Gedächtnis.
Geblieben ist dagegen die offenbar in frühester Jugend in Fleisch und Blut übergegangene Hingabe zu Metal-Helden wie JUDAS PRIEST und ACCEPT, die beide in so einigen Grundstrukturen und Riffs herauszuhören sind. Nie jedoch so weit, dass man auch KRYPTOS in die Gattung der "Klon-Bands" einordnen müsste.
Als Fazit lässt sich demnach festhalten, dass "Afterburner" das bislang zugänglichste Album von KRYPTOS darstellt. Diesem ist jedoch, allen Neuerungen zum Trotz, keineswegs ein Abweichen vom grundsoliden Fundament anzumerken und der Band daher eine überaus positive Entwicklung zu attestieren.