Der Name klingt irgendwie doch irgendwie vertraut … Tatsächlich, Kyla’s Vater ist der legendäre, großartige Bluesmusiker Victor Brox, der weiland u.a. mit Jimi Hendrix (der ihn als seinen Lieblingssänger bezeichnete), Alexis Korner, Graham Bond, John Mayall und Charles Mingus spielte, als Frontman der AINSLEY DUNBAR RETALIATION vier legendäre Alben und dann gemeinsam mit Gattin Annette das heutzutage megarare “Rollin’ Back” aufnahm.
Kyla war bereits mit 12 Jahren in der Band ihres Vaters auf Tour, auch ihr Ehemann und musikalischer Partner Danny Blomley war im ebenso zarten Alter 13 mit von der Partie. Inzwischen zählt Kyla Brox zur Oberliga der britischen Blues-Sängerinnen, gewann 2018 die die UK Blues Challenge, errang auch den Sieg beim gesamteuropäischen Contest und schaffte es dann bei der International Blues Challenge 2019 bis ins die Seminfinals.
Mit “Pain & Glory” hat die Lady ihr bereits neuntes Album am Start und die 16 Somgs machen deutlich dass sie die Blues-Roots ihres Vaters und das soulige Timbre ihrer Mutter zu gleichen Teilen mitbekommen hat. Einige der Songs wie das swingende “Bluesman’s Child” oder die ergreifende Ballade “Away From Yesterday” tragen autobografische Züge, ansonsten kommt der geneigte Zuhörer mit dem Blues-Shuffle “In The Morning”, dem lockeren Bossa “Devil’s Bridge” oder dem Funk/Soul-Versatzstück “Let You Go” nachhaltig auf seine Kosten.
Ein “British-Blues”-Highlight der Extraklasse, die nötigen Zutaten wie markige Bläsersätze und delikate Gitarrenarbeit sind tief in der Tradition der Altvorderen verwurzelt. Ehemann Danny zeichnet als Co-Songwriter und Bassist verantwortlich und Kyla’s Bruder Sam fungierte hier als Produzent – it’ a family affair, sozusagen. Spitzenmäßig!