Zwar sind seit dem letzten Album "El Dorado Hotel" ganze zehn Jahre ins Land gezogen, in Vergessenheit geraten ist die Dame aber definitiv nicht. Zu stark waren die insgesamt zehn Scheibletten der Kalifornierin, die sich nicht nur mit der nach ihr benannten Formation, sondern darüber hinaus als Sängerin auf diverse Veröffentlichungen ihres Ehemannes Erik Norlander einen Namen machen konnte. Darüber hinaus hat Lana Lane bekanntermaßen auch bei anderen Projekten mitgewirkt, so etwa bei AYREON sowie dem ebenfalls von Arjen Lucassen geführten AMBEON, und dabei ihre Klasse alsSängerin unter Beweis gestellt.
Ihr Mann war selbstredend auch bei den Arbeiten zu ihrem aktuellen Dreher mit von der Partie. Kein Wunder daher, dass gleich der wohl durchaus programmatisch-autobiographisch zu verstehende Opener 'Remember Me' von einem markigen Solo des Tastenzauberers eingeleitet wird. Die Nummer selbst lässt, wie es wohl angedacht war, sofort Erinnerungen an die frühen Werke der US-Amerikanerin aufkommen, und gefällt als elegantes Melodic Rock-Stück mit verspielter, edler Keyboard-Untermalung, durch die eine amtliche Dosis Prog Rock ins Geschehen einfließt.
Exakt jene Sounds also, für die sowohl Lana als auch Erik ihre Fans gefunden haben, und diese in der Vergangenheit auch immer wieder damit beglückt haben. Das gilt auch für den Ohrwurm 'Under The Big Sky', und auch für 'Really Actually', auch wenn diese Nummer eine etwas zu offensichtliche Mainstream-Schlagseite verabreicht bekommen hat.
Ob sich mit derlei Klängen anno 2022 überhaupt noch Radiosender erobern lassen, bleibt zwar erst einmal abzuwarten, die Verantwortlichen würden damit mit Sicherheit aber nicht viel falsch machen. Ebenso wenig mit der Semi-Ballade 'Come Lift Me Up', dem mit dezenter Blues-Untermalung angelegten 'Bring It On Home', oder mit dem verträumten 'Don’t Disturb The Occupants'.
Dem Album mangelt es also definitiv nicht an potentiellen Airplay-Kandidaten, der Prog Rock-Faktor wird jedoch im Laufe der Spielzeit doch einigermaßen geringer, die Songs gewissermaßen kommerzieller. Das kann die Klasse und Eleganz von 'Lady Mondegreen', dem sehr persönlichen 'Miss California', oder dem Titelsong zwar nicht schmälern, ändert aber dennoch nichts an der Tatsache, dass sich die Highlights dieser Scheibe ebenso am Anfang finden lassen, wie die Reminiszenzen an die eigene Prog Rock-Vergangenheit.
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