Obwohl mit einer Traumstimme gesegnet war Peter French’s Karriereweg zuweilen mit definitiv üblem Timing gepflastert: Bei LEAF HOUND, die zuvor als BLACK CAT BONES firmierten, waren vor seinem Einstieg Paul Kossoff und Simon Kirke in Richtung FREE abgewandert und Paul’s Nachfolger Rod Price zog es bald darauf zu den späteren Stadion-Bluesrockern FOGHAT. Das Album “Growers Of Mushroom” genießt zwar bis heute Kultstatus, trotzdem zog Peter weiter zu den angesagten Progressiv-Rockern ATOMIC ROOSTER, die er nach dem famosen “In Hearing Of” dann auch schon wieder in Richtung USA verließ, um bei CACTUS einzusteigen. Leider war “’Ot ‘N’ Sweaty” quasi deren Schwanengesang und Peter auf dem Weg zurück nach Europa, um bei den deutschen Paraderockeren RANDY PIE das Mikro zu schwingen, die wiederum nach dem gemeinsamen “Fast Forward” das Handtuch warfen.
Mit der Solo-Karriere wollte es dann auch nicht so recht klappen – das durchwegs grandiose Album “Ducks In Flight” von 1978 blieb ob nichtvorhandener Promotion bloß ein Geheimtipp und fand erst durch die Repertoire-Neuauflage 2017 zumindest etwas gebührende Beachtung.
2004 kam dann die überraschende Wiederbelebung der Band, 2007 der langersehnte neuer Longplayer “Unleashed” und 2014 “Live In Japan”, danach trat wieder Stille im LEAF HOUND-Universum ein.
Dafür holte er gemeinsam mit Sixstringer Steve Bolton ATOMIC ROOSTER aus der Versenkung, auf der Reunion-Tour gastierten die Oldtimer auch im Wiener Reigen und absolvierten trotz massiver Verkühlung des Sängers einen legendären Gig. Beim nächsten Konzert im Jahr darauf war der Frontman allerdings bereits verlustig gegangen …
Jetzt kommt der Mittsiebziger – grob geschätzt, es ist kein Geburtsdatum zu eruieren – tatsächlich wieder mit LEAF HOUND und dem brandneuen Studio-Dreher “Once Bitten” um die Ecke. Gitarrist Luke Rayner ist noch von der letzten Band-Inkarnation mit von der Partie und gemeinsam mit den Neuzugängen Dominic French (dr) (der Sohn?) und Peter Herbert (bs) schrieben die Herrschaften den Löwenanteil der vorliegenden 13 Songs. Und die, um es gleich vorweg zu nehmen, sind hammermäßig ausgefallen, nichts mit altbacken oder so.
Bei Pete French’s Stimme ist’s wie bei gutem Wein – in Würde gealtert, hat jedoch weder den gewissen Reibeisenfaktor noch die Strahlkraft eingebüßt. Schon mit dem knackigen Opener “Burn The House Down” wird klar was hier Sache ist: Treibende Rocksongs mit Bretter-Riffs vom Fass, gelegentlich wird wie auf “Broken Dreams” oder “Thought Police” das Tempo rausgenommen um dann mit Krachern wie “Hold Back The Night” und “High Danger” das Gaspedal wieder voll durchzutreten.
Mit “Cinderella” hat Pete zudem einen unveröffentlichten Track aus der CACTUS-Ära im Talon, das coole “High Danger” stammt vom nur digital veröffentlichten COOPER/SHEA-Album “Partners In Crime” und “Freelance Friend” ist ein fulminantes Remake des Klassikers vom LEAF HOUND-Debüt.
Eine runde Sache also, Genre-Kenner werden an “Once Bitten” schwerlich vorbeikommen!
https://www.facebook.com/LeafHound