Einfach hat es diese US Metal-Institution ihren Fans in den letzten anderthalb Dekaden wahrlich nicht gemacht. Schließlich folgte nach nahezu jeder Meldung, dass sich endlich wieder etwas tun würde im "Wolfsgehege", alsbald eine Hiobsbotschaft hinsichtlich abermals nötiger Umbesetzungen. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass seit der letzten Veröffentlichung "Unchained Live" fast zehn Jahre, und seit dem letzten Studiodreher "New World Asylum" gar 15 Jahre vergangen sind.
Doch LEATHERWOLF sind immer noch aktiv, wobei aktuell mit Drummer Dean Roberts nur noch ein "Ur-WOLF“ zum Line-Up zählt. Immerhin hat er mit dem seit mittlerweile elf Jahren der Formation angehörigen Rob Math, dem auch in der letzten Inkarnation der US-Kult-Truppe AUGUST REDMOON aktiven Luke Man, und dem langjährigen Michael Schenker-Sidekick Wayne Findlay das Markenzeichen der Band - die berühmte "Triple-Axe-Attack" - am Start.
Bass-Routinier Barry Sparks, der ebenfalls schon mehrfach mit Michael Schenker sowie mit zig anderen Szene-Größen gearbeitet hat, und der noch weitgehend unbekannte Sänger Keith Adamiak komplettieren aktuell die Band. Diese Besetzung ist nun auf dem fünften Studio-Langeisen von LEATHERWOLF zu hören, und liefert darauf die erwartet professionelle Performance.
Zunächst wird man als Fan des Frühwerks allerdings ein wenig verunsichert, denn Keith hat nun mal ein deutlich raueres Organ als Original-Vokalist Mike Olivieri, und lässt nicht zuletzt auf Grund dessen mehrfach an den Mitte der 00er Jahre bei der Band aktiven Wade Black denken. Doch das mit Wade aufgenommene, für Verhältnisse dieser Band einfach zu harsch ausgefallene (und auch in der Nachbearbeitung unter dem Titel "New World Asylum" mit Mike am Mikro nur unwesentlich melodiöser ausgefallene) "World Asylum" war definitiv nicht im Fokus des Quintetts als es an das Schreiben neuer Songs ging.
Im Gegenteil, mit Fortdauer der Spielzeit ist immer deutlicher zu erkennen, dass sich die Truppe definitiv an ihren Frühwerken orientiert hat. Und zudem ist es einmal mehr die, zwar neu formierte, offenbar jedoch bereits perfekt aufeinander eingespielte "Triple Axe Attack", die jeden Saitenfetischisten begeistern wird.
Die auch klangtechnisch formidabel in Szene gesetzten, drückenden Gitarren geben schließlich Songs wie dem knallharten Opener 'Hit The Dirt', dem auf Anhieb zündenden Titeltrack, sowie den vielleicht nicht gerade spektakulär ausgeführten, aber dennoch zwingenden Ohrwürmern 'Madhouse' und 'Medusa' den entscheidenden Punch.
Zudem besorgen die "Äxte" einmal mehr auch die wie gehabt, edel ausgeführte Verknüpfung von knackiger Härte und feinen Melodien. Nachzuhören unter anderem in der ersten Single-Auskoppelung 'The Henchman', die es nicht zuletzt auf Grund des lässigen Instrumentalparts auf spannungsgeladene sieben Minuten Spielzeit bringt.
Bleibt bloß noch abzuwarten, ob diese Besetzung auch tatsächlich Zukunft hat, und vor allem, wie die früheren Kollegen darauf reagieren…..
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