Der US-Amerikaner ist inzwischen bereits graue Eminenz. Das beweist sein Wien-Gastspiel 2016: Schauspielhaus! Er spielte bereits Ende der 70er in Glenn Branca’s legendärem E-Gitarrenorchester, wurde aber in erster Linie mit der Noise-Pop/Rock/Punk/Avantgarde-Formation Sonic Youth weltberühmt. Unter allen Coolen halt. Dort stand er aber immer im Schatten der Gods of Coolness, dem Ehepaar Kim Gordon & Thurston Moore.
Nachdem Pärchenprobleme die Band 2011 vernichtet hatten, befinden sich alle auf Solopfaden. LEE RANALDO veröffentlicht mit „Electric Trim“ sein seither bereits drittes Album und es ist wie die beiden Vorgänger ganz und gar großartig geworden. Man hört natürlich viel Sonic Youth und wird sich wieder bewusst, wie wichtig der Mann für den Sound der stilprägenden Überband doch war. Und ich muss schon gestehen: ich wünsche sie mir wieder sehnlichst herbei. Aber was soll’s. Neben seinen Noise-Pop/Rock-Trademarks setzt er auch die in den Vorgängeralben unter Beweise gestellte Folk-Kompetenz fort, experimentiert aber ebenso mit elektronischen Beats, Samples & Loops. Weiters als Musiker mit dabei sind Nels Cline von Wilco und Steve Shelley von Sonic Youth. Ohne den jetzigen Satz hätte doch die alte und von mir sehr geliebte Band wieder das letzte Wort gehabt.