LIQUID TENSION EXPERIMENT 3

Inside Out Music / Universal

Unerwartetes Album, erwartet sensationelle Darbietung

 

Lange Jahre musste man annehmen, dass diese Prog-All-Star-Truppe, die Ende der 90er-Jahre zwei geniale Instrumental-Scheiben eingespielt hat, nie wieder ein Studioalbum veröffentlichen würde. Zu nahe läge man am Klang von DREAM THEATER, so wurde verlautbart. Kein Wunder, zählten doch zu jenem Zeitpunkt tatsächlich drei der vier Musiker zu den US-Prog Metal-Giganten. Zwar wäre dieses Thema seit dem Ausstieg von Mike Portnoy beim "Traumtheater" vor knapp mehr als zehn Jahren, keines mehr gewesen, doch offenbar bestand noch kein Bedarf LIQUID TENSION EXPERIMENT erneut an den Start zu bringen.

Seit im letzten Jahr allerdings Gerüchte bezüglich einer möglichen, abermaligen Kooperation der Herren John Petrucci und Mike Portnoy die Runde machten, kam Hoffnung auf. So gesehen überrascht es nicht mehr wirklich, nach mehr als zwei Dekaden doch noch ein entsprechend logisch wie konsequent "LTE 3" betiteltes Album in Empfang nehmen zu dürfen.

Wie kaum anders zu erwarten, schließt das Alles-Könner-Quartett (zur Erinnerung: DREAM THEATER-Tastenzauberer Jordan Rudess und der inzwischen fast 75-jährige, aber immer noch unfassbar fitte Bass-Magier Tony Levin komplettieren die illustre Truppe) nahezu ansatzlos an die ersten beiden Dreher an. Immer noch ausnahmslos instrumental unterwegs, kredenzt man Kompositionen, die für sämtliche MusikerInnen demnächst einen neuen Maßstab setzen. Oder gar den Grund darstellen, sich aus Verzweiflung ein neues Hobby zu suchen.

Dass diese Herrschaften niemandem irgendwas beweisen müssen, ist zwar klar. Dass sie im Verlauf der Spielzeit aber genau das tun, und das noch dazu auf unfassbar geniale Weise, wird allen Huldigern dieser Herren so manchen "Ohrgasmus" bereiten. Denn es geht nahezu querbeet durch sämtliche musikalischen Gefilde, die auch nur annähernd mit dem Begriff "Prog" in Verbindung gebracht werden. Von beinhart und deftig über gefühlvoll und emotionsgeladenen, begibt man sich auf feingliedrig jazziges Terrain ebenso wie in dezent symphonisch arrangierte Sphären.

Kurz: Unpackbar! Nachzuhören unter anderem in einer schier unglaublichen Eröffnungs-Frickel-Prog-Orgie mit dem programmatischen Titel 'Hypersonic', der ersten Single-Auskoppelung 'The Passage Of Time' sowie einer knapp viertelstündigen Instrumental-Inszenierung namens 'Rhapsody In Blue', die ab sofort als Lehr-Beispiel in den Musikunterricht aufgenommen werden sollte. Und mal ganz ehrlich, kein Sänger dieser Welt hätte auf "LTE 3" einen Platz gefunden.....

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