Egal, was Miss Wright anfasst, es fühlt sich danach immer irgendwie gesegnet an – nennen wir das den Lizz Wright-Filter. Auch wenn es sich auf ihrem sechsten Album um Musik dreht, die einst als die Musik des Teufels bezeichnet wurde. "Grace" besteht primär aus alten Klassikern, die von der 37jährigen in Georgia geborenen Jazzsängerin neu transformiert wurden – dabei gibt es den New Orleans-Blues von Allen Toussaint "Southern Nights", den Georgia-Gospel von Ray Charles "What Would I Do Without You", den Jazz-Standard "Stars Fell On Alabama" oder den Bob Dylan-Track (aus seiner Born-Again Christian Phase) "Every Grain Of Sand". Man könnte sagen, Frau Wright zollt hier dem Südstaaten-Sound Tribut, der seinen Höhepunkt mit dem Titeltrack "Grace" erlebt – eigentlich ein Torch Song, geschrieben von der kanadischen Folksängerin Rose Cousins und auch erst dieses Jahr veröffentlicht, aber von Lizz Wright in einen Appell an die Menschheit inklusive einem mächtigen Gospel-Chor verwandelt.
Frau Wright ist übrigens wieder im kommenden Jahr gleich zweimal im Wiener Konzerthaus (10.4. und 11.4.) zu erleben!