An sich wird LIZZY BORDEN ja eher für seine spektakulären und unterhaltsamen Bühnenshows geschätzt, sein musikalisches Schaffen dagegen wird leider viel zu wenig beachtet. Das war schon immer so, denn dass die L.A.-Szene-Ikone etwa mit 'American Metal' schon Mitte der 80er eine Genre-definierende Hymne für die Ewigkeit erschaffen hat, vergisst man gerne. Kunstblut besudelte, mehr oder weniger nackte Mädels auf der Bühne dagegen nicht, von daher war das „Image“, dass sich LIZZY und die nach ihm benannte und von ihm seit nunmehr fast 40 Jahren angeführte Band ausgedacht haben, ein ertragreiches.
Dennoch hatte der als Gregory Charles Harges geborene, jedoch Zeit seines musikalischen Schaffens unter seinem Pseudonym bekannte Sänger und Entertainer immer schon überaus gelungene Tracks im Angebot. Die wichtigsten aus den frühen Bandjahren gibt es in komprimierter Form auf der 1994 veröffentlichten „Best Of“-Compilation zu hören. Das nur so nebenbei für eventuelle „Frischlinge“ in Sachen LIZZY BORDEN.
An Klasse mangelte es den Songs aber auch später nicht, wie nun an Hand von "Best Of Volume 2" nachzuvollziehen ist. Darauf bekommt man eine erlesene Auswahl der essenziellsten Tracks der letzten beiden Dekaden bzw. der letzten Studioalben „Deal With The Devil“ (2000), „Appointment With Death“ (2007) und „My Midnight Things“ (2018) zu hören.
Die dezente Stiländerung, die seit der Frühzeit vollzogen worden ist, fällt hier kaum auf, zumal sich das Ensemble vor über 20 Jahren auf eine eher gediegenere, melodischere und auch ein wenig zeitgemäßere Gangart festgelegt hat, diese aber auf den drei Scheiben konsequent beibehalten hat. Unverändert geblieben ist das Gespür der Herrschaften für mitreißende Hooks und prägnante Refrains, weshalb sich Songs wie ‚My Midnight Things‘, ‚Tomorrow Never Comes‘, ‚There Will Be Blood Tonight‘ oder ‚We Only Come Out At Night‘ auch im Langzeitgedächtnis festsetzen haben können und bei einer „Auffrischung“ wie durch die vorliegende Compilation , sofort wieder abrufbereit sind.
Dazu kredenzt der Meister des gepflegten Entertainments mit 'Pet Sematary' und 'Burnin' For You' auch noch zwei brandneue Cover-Tracks, wobei vor allem letztgenanntes einmal mehr die Vorliebe des Herrn für BLUE ÖYSTER CULT unter Beweis stellt. Deren ‘(This Ain't) The Summer Of Love’ stellte in der LIZZY BORDEN-Bearbeitung schon auf „Deal With The Devil“ eines der Album-Highlights dar, woran sich auch bei der abermaligen Verwendung auf „Best Of Volume II“ nichts geändert hat.
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