Ehrlich gesagt konnte ich mich mit den bisherigen Releases von Luke Gasser nie so richtig anfreunden – die Songs waren gut, aber nicht mehr, und die Powerröhre des Schweizers ließ den nötigen Gänsehaut-Faktor vermissen. Dass der gute Mann im Hauptberuf erfolgreicher Filmemacher ist und das Musizieren als Herzensangelegenheit betreibt blieb mir bislang gänzlich verborgen …
“The Judas Tree” kommt auf dem Blue Rose-Label, der Wechsel zu den Americana/Roots Rock-Spezialisten scheint den Ambitionen Gassers den nötigen Boost verliehen haben. Rocker wie “The Mills Of Good”, “Justified” oder “Bound To Get Harder” haben richtig Eier und die Vocal-Performance steht dieser Wahrnehmung um nichts nach, auf “Diary Pages” und “Seven Tons Of Load” zeigt sich Luke von der besinnlichen Seite, speziell auf letzterem lässt sich sein Faible für Bob Dylan deutlich ausmachen.
Raue, oft spartanische Instrumentierung und lupenreine Soundqualität, live im Studio eingespielt – durchaus gelungen, allerdings wirkt “The Judas Tree” mit 18 Songs etwas überladen.