Who the f**k is LUSTFINGER (LustfingeR geschrieben)? Die Presseinfo bringt’s auf den Punkt: “Sie haben viel erlebt, einige Hits gelandet, die USA und Japan betourt, waren immer unbequem, ehrlich und direkt und sie sind auch 41 Jahre nach der Bandgründung nicht mehr aus der Szene wegzudenken. LustfingeR, die Münchner Kultband, die es seit 1981 richtig weit gebracht hat.” Aha.
Bei Album-Titeln wie “Last Traktor To Kreml” (1986), ”Gassenhauer” (1988) oder “Wir Wissen Was Wir Wollen” (2018), bzw. der ”Bitte Lieber Staatsanwalt” benannten Single von 1990 dürften auch Uneingeweihte erahnen um was es hier geht – die Herrschaften um Bandchef und Frontman Tom Fock standen schon immer für rifflastige Uptempo-Rocker mit amtlicher Punk-Schräglage und selbstironischen Texten, die man auch bei erhöhten Promille-Werten mühelos und begeistert mitgröhlen konnte. Trotz der zu vermutenden Sprachbarriere tourten LustfingeR schon mit Kollegen wie den TOY DOLLS, THE POGUES und THE RAMONES höchst erfolgreich durch die USA, in der bayrischen Heimat sind sie als Verfasser von “Löwenmut”, der Vereinshymne von 1860 München, sowieso Lokalmatadore.
Der neue Longplayer hat mit u.a. ”Auf Los Geht’s Los”, “Benzin”, “Steh Auf Und Tanz”, “Stürmische See” und “Hasta La Vista” jede Menge Ohrwurm-Abgeher im Programm. Mit Jean Beauvoir (Ex-PLASMATICS, VOODOO X, CROWN OF THORNS, …) hatten sich die Jungs einen prominenten Mitstreiter ins Studio geholt, der auf dem von ihm geschriebenen RAMONES-Klassiker “By Brain Is Hangin’ (Bonzo Goes To Bitburg)” eine amtliche Vocal-Performance abliefert und auch die englische Version (“Walk Into Fire”) der Feuerzeug-Ballade “Durch’s Feuer Gehen” überzeugend intoniert.
Als LustfingeR-Novize kann ich naturgemäß keine Vergleiche zu den Vorgängern ziehen, somit kurz und bündig: eine mega-starke Scheibe, hört man am besten auf der 11!