MAGNUM The Monster Roars

Steamhammer / SPV

Geschmeidiges Album, in ungewohnt simpler Verpackung

 

Der erste Anblick des neuen MAGNUM-Albums irritiert ehrlich gesagt. Schließlich ziert kein Rodney Matthews-Kunstwerk die Scheibe, sondern das Bild einer hässlichen Fratze. Dieses scheint zwar mit Bedacht gewählt worden zu sein, um das titelgebende Monster auch entsprechend vorstellig zu machen, dennoch stellt sich natürlich sofort die Frage, ob das denn auch alles war, oder ob etwa sonst auch noch etwas anders ist?

Zum Glück nicht! Die Herren rund um das kongeniale Duo Tony Clarkin und Bob Catley haben es nach fünfzig Jahren im Business aber auch längst nicht mehr nötig, durch etwaige Neuerungen weitere Fans zu lukrieren, oder gar sich auf Experimente einzulassen, um eine vergrößerte Zielgruppe anzusprechen. Gut für uns, dass die Herren auch weiterhin an sich selbst glauben, und entsprechend genau das liefern, was sie am besten können.

Das ist und bleibt nun mal gediegener Rock typisch britischer Prägung. Und den gibt es zum inzwischen zweiundzwanzigsten Mal auf Longplay-Format. Serviert logischerweise mit jenem Gespür für einprägsame Melodien, für das MAGNUM bekannt ist, und auch nach wie vor geschätzt wird. Das gilt auch für das einmal mehr elegante Zusammenspiel der Gitarre von Tony Clarkin und den Tasteninstrumenten von "Band-Frischling" Rick Benton, der auch schon wieder fünf Jahre mit von der Partie ist.

Man muss zwar sehr wohl auch festhalten, dass im Vergleich zu den letzten beiden Veröffentlichungen „Lost On The Road To Eternity“ und „The Serpent Rings“ der Bombast ein wenig nach oben geschraubt wurde, und auch der Balladen-Anteil höher ausfällt als zuletzt. Das schmälert die Qualität von Band-typischen, romantischen „Märchen“ wie ‚All You Believe In‘, ‚Walk The Silent Hours‘ oder ‚I Won’t Let You Down‘ zwar keineswegs, ein höherer Anteil von Mid-Tempo-Kriechern wie dem Titelsong und 'Can't Buy Yourself A Heaven', hätten aber auch nicht geschadet. Noch mehr stramme Rock-Kamellen wie 'That Freedom Word' oder 'Come Holy Man' ebensowenig.

Das ist allerdings schwer subjektiv, und zudem Meckern auf verdammt hohem Niveau. Ein „geschmeidiges“ Album ist „The Monster Roars“ nämlich auf jeden Fall geworden. Und von mangelnder Inspiration, oder gar „Berufsmüdigkeit“, sind diese Herren immer noch meilenweit entfernt. Nachzuhören unter anderem im locker-flockigen ‚No Steppin’ Stones‘. Eine dermaßen mitreißende und wohl auch tanzbare Nummer bekommt man von MAGNUM nämlich auch nur ganz selten zu hören!

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