MANIC SINNERS King Of The Badlands

Frontiers Music s.r.l. / Soulfood

Keine "Kings" zwar, aber auch kein Fall für die "Badlands"

 

Zugegeben, ein Hingucker ist dieses Album nicht gerade geworden. Doch der Titel klingt verheißungsvoll, auch wenn die Band wohl doch keine Hommage an Mike Howe damit offeriert. Vollends unbekannt dürfte der Formation das Werk von METAL CHURCH aber dennoch nicht sein. Zumindest ansatzweise lassen sich nämlich sehr wohl Querverweise ausmachen, und zwar von den Gitarrenmelodien her, die bei 'Out For Blood' und 'Crimson Queen', den beiden Instrumental-Nummern des Albums, auffallen.

Diese sind zwar wirklich gelungen, aber nicht unbedingt repräsentativ für den Mix aus melodischem und erdigem Hard Rock und einer gesunden Portion Metal, den MANIC SINNERS offerieren Diese Jungs sind zwar hierzulande noch gänzlich unbekannt, in ihrer Heimat Rumänien dagegen genießt vor allem Drummer (und Keyboarder) Adrian Igrisan einen hervorragenden Ruf. Der Kerl ist nämlich auch bei CARGO, einer der bekanntesten Rockbands des Landes tätig, und hat mit dieser Truppe schon jede Menge erfolgreicher Gigs in allen Größenordnungen absolviert. Auch Sänger Ovidiu Anton ist als Solokünstler in der Heimat bekannt, und trat zudem 2016 für Rumänien beim "Eurovision Songcontest" an. Vervollständigt wird die, zum Zeitpunkt der Aufnahmen dieses Erstlingswerks als Trio fungierende Formation, von Toni Dijmarescu, der an sich als Studiomusiker und Produzent arbeitet, und auf "King Of The Badlands" sowohl für sämtliche Gitarren wie auch für den Bass zuständig war.

Dass die drei Musiker Profis sind, und ihr Handwerk beherrschen, merkt man dem Album an. Ebenso aber auch, dass sie etwas vom Songwriting verstehen, schließlich entpuppen sich einige der Tracks als echte Ohrwürmer. Völlig unabhängig davon, in welchem Härtegrad und welcher Heftigkeit der Vortrag auch aus den Boxen kommt. Das spricht zwar auch für den Abwechslungsreichtum, der diese Scheibe regiert, könnte allerdings auch dazu führen, dass man den Rumänen vorwirft, noch keine klare Linie gefunden zu haben.

Doch daraus sollte man MANIC SINNERS in der Tat keinen Strick drehen, sind doch sowohl die fetzigen Hard/Heavy Rock-Nummern wie 'Drifters Union' oder der Titelsong gefällig und mitreißend, wie auch die balladesk angelegten Tracks ('Ball And Chain'). Als noch nicht wirklich fesselnd entpuppen sich dagegen die Versuche Hymnen zu erschaffen. Vor allem das Melodic Rock/AOR durchflutete 'Anastasia' hat schlichtweg zu viel Kitsch abbekommen. Wesentlich besser kommen die im melodischen Hard Rock zu verortenden Songs 'Carousel' und 'Down In Flames' daher, die beide den Eindruck erwecken, die Jungs hätten sich auf eine Zeitreise ins L.A. der späteren 80er begeben.

Kein Überflieger also, aber eine zumindest solide Vorstellung, die MANIC SINNERS zwar nicht zu "Kings" macht, die Band aber davor sichert, nicht vorschnell in journalistische "Badlands" gedrängt zu werden.

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