MANIMAL Armageddon

AFM Records / Soulfood

Zwar nicht ganz so stark wie zuletzt, aber immer noch mörderisch!

 

 

Mit dem 2018 aufgelegten "Purgatorio" legte die Truppe ihr bislang stärkstes Album vor. Dennoch ist den Schweden der Durchbruch verweht geblieben. Okay, in den letzten anderthalb Jahren war es unmöglich die knallharten, griffigen, und dabei auf Anhieb sofort eingängigen Song-Granaten auf der Bühne zu präsentieren. Der Grund für den immer noch eher mittelmäßigen Bekanntheitsgrad von MANIMAL kann das aber auch nicht sein. Eigenartig, eigenartig, denn viel mehr kann eine Band nicht machen.

Das von Frontmann Samuel Nyman angeführte Quartett scheint dadurch aber keineswegs aus der Fassung gebracht worden zu sein. Nachvollziehbar, schließlich hat die Band schon zwei Dekaden auf dem Buckel, und liefert seit den Anfängen ausnahmslos kernigen Heavy Metal in traditionsbewusster Manier. Genauer gesagt, nicht mehr, aber auch nicht weniger, als exakt jene Art von Musik, die den Herren auch persönlich am meisten zusagt. Dass sich in den persönlichen Playlists der Musiker mehrere JUDAS PRIEST-Alben finden lassen, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Falls doch nicht, braucht man eigentlich nur 'Burn In Hell' anchecken, den Einstieg in "Armageddon". Der Opener hat nicht nur einen Titel erhalten, den auch die Herrschaften aus dem UK schon einmal verwendet haben, auch die knallharten Gitarren hätten aus dem Fundus der Priester stammen können.

Und da es auch Samuel blendend versteht seine Stimmbänder in schwindelerregenden Höhen noch ausdrucksstark zum Schwingen zu bringen, sollten sich Fragen nach der entsprechenden Referenz recht rasch erledigt haben. Gitarrist Henrik Stenroos scheint sich hinsichtlich der Heftigkeit seines Vortrags keineswegs nur an den Klassikern der Engländer orientiert zu haben. So manches Riffkonstrukt ruft nämlich auch diverse Tracks der "Ripper-Phase" in Erinnerung. Mit der fett groovenden Rhythmusfraktion hat Henrik offenbar seine idealen Kooperationspartner gefunden, weshalb es auf "Armageddon" nicht nur traditionell zur Sache geht, sondern immer wieder wesentlich zeitgemäßer, als man auf Grund des Einstiegs erwartet.

Knallhart und mit Biss, aber immerzu mit feinen Melodien ausgestattet, lässt sich das gesamte Material von "Armageddon" kurz zusammengefasst beschreiben. Allerdings muss auch hinzugefügt werden, dass MANIMAL mit zwingenden Hooks dieses Mal leider ein wenig sparsamer umgegangen sind, und damit nicht an die Hitdichte des Vorgängers herankommt. Das mag Jammern auf höchstem Niveau sein, ändert aber nichts am Umstand, dass "Purgatorio" in Summe mitreißender und fetziger ausgefallen ist, selbst wenn sich mit 'Forged In Metal', 'Chains Of Fury', und das düster-bedrohliche, an frühe MORGANA LEFAY-Herrlichkeiten erinnernde 'Master Of Pain' sehr wohl einige mörderische Granaten finden lassen.

 

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