MANTICORA Mycelium

Mighty Music / Target / SPV

Ist weniger nicht doch mehr?

 

 

Da die Dänen im Vorfeld der Veröffentlichung ihres mittlerweile zehnten Studioalbums verlauten haben lassen, es dieses Mal wahrscheinlich wieder ein wenig unspektakulärer anzugehen, verwundert es schon ein wenig, dass sie abermals ein in sich geschlossenes Konzeptalbum erschaffen haben.

Kein Problem, und da die letzten beiden Dreher im Prinzip die Vertonung einer von Sänger Lars Larsen geschriebenen Novelle darstellten, relativiert sich die Ansage der Formation ohnehin. Schließlich lässt sich ein solches Mammutprogramm auch nicht ganz so einfach übertrumpfen.

Deshalb also hat man beschlossen, auf „Mycelium“ ein wenig reduzierter und entschlackter loszulegen. Klare, deutliche Worte, die momentan nicht unbedingt an der Tagesordnung stehen. Auch wenn hinzugefügt werden muss, dass diese im Endeffekt „nur“ auf die Texte zutreffen Dieses Mal wurde nämlich keine konzeptionelle Geschichte aufbereitet, sondern ganz offenkundig aus purer Freude an der Musik drauflos komponiert.

 

Mit Weitblick allerdings, und zudem haben MANTICORA musikalisch gehörig zugelegt, und präsentieren ein stilistisch abermals um diverse Facetten erweitertes Programm. Zu den - im Vergleich zum Frühwerk schon auf den letzten Drehern überraschend harschen - Thrash Metal-Fragmenten, hat das Quartett dieses Mal sogar Zutaten aus dem Black und (Melo) Death Metal in das Gebräu zu integriert.

Mit Erfolg, lässt sich feststellen! Denn auch wenn man sich an den üblicherweise eher in glasklaren „Höhenregionen“ agierenden Gesang erst einmal gewöhnen muss, hat das Songmaterial nichts von seiner Faszination eingebüßt. Im Gegenteil, selbst Songs wie 'Necropolitans' oder 'Mementopolis', die zunächst sperrig und bisweilen gar zu verschachtelt wirken, entpuppen sich doch als jene Ohrwürmchen, für die wir diese Band seit fast 25 Jahren schätzen. Hut ab!

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