Mit "To Kill To Live To Kill" konnten die dänischen Routiniers vor ziemlich genau zwei Jahren nicht nur endlich wieder einmal ein Album vorlegen, die Herrschaften lieferten damit ein wahrlich bemerkenswertes Teil. Dieses machte nämlich deutlich, dass die acht Jahre andauernde Veröffentlichungspause davor keineswegs auf Ideenmangel zurückzuführen war.
Das Gegenteil war der Fall, denn MANTICORA lieferten damit den ersten Teil eines in sich geschlossenen Konzeptalbums, das auf einer Fantasy-Novelle von Sänger Lars Larsen basiert. Die Resonanz darauf war wahrlich großartig, kein Wunder also, dass die Erwartungshaltung für den nun vorliegenden zweiten Teil entsprechend groß ist. Berechtigterweise muss man sagen, denn die auf dem erwähnten letzten Dreher der Herrschaften verewigte Melange aus Anspruch, Technik, knallharten Riffs und zwingenden Melodien war über jeden Zweifel erhaben und konnte ein ebenso breitgefächertes Publikum ansprechen.
Dieses sollte auch an "To Live To Kill To Live" seine Freude haben, denn MANTICORA haben es geschafft damit das von vielen erhoffte, würdige Nachfolgewerk aus dem Ärmel zu schütteln. Durch den konzeptionellen Zusammenhang durfte man zwar durchaus erwarten, dass die Band ebendort anzuknüpfen versuchte und sich stilistisch daher nicht übermäßig viel ändern würde.
Bingo! Die Musik wirkt zudem perfekt arrangiert, weshalb MANTICORA trotz diverser Spielereien ausnahmslos fokussiert ausgetüfeltes, klanglich jedoch überaus kompaktes Material im Talon haben. Kein Wunder, denn auch was die Produktion betrifft hat man alles beim Alten belassen. Sprich, man hat erneut auf Jacob Hansen vertraut, der schon den ersten Teil klangtechnisch veredelt und für einen druckvollen und transparenten Sound gesorgt hat. Nicht zuletzt seiner Kompetenz ist es zu verdanken, dass Knaller wie 'The Farmer's Tale, Pt. 3 – Eaten By The Beasts' oder 'Slaughter In The Desert Room' knackig und brachial aus den Boxen geballert kommen.
Noch beeindruckender agierten MANTICORA jedoch in jenen drei Songs, die "Katana" als Thema haben. Das eröffnende 'Katana – The Moths and the Dragonflies/Katana – Mud' lässt kaum Wünsche offen und erweist sich als überaus gelungen. Die Nummer beinhaltet aber nicht nur die gesamte stilistische Bandbreite (grob gesagt von BLIND GUARDIAN über NEVERMORE bis hin zu HEATHEN) der Formation, sie zeugt auch vom momentanen Selbstvertrauen der Band. Mit einem derart vielschichtigen, knapp viertelstündigen Track muss man sich nämlich erst einmal ein Album eröffnen trauen.
Doch auch diese Entscheidung war gut. Nicht zuletzt, weil es MANTICORA damit gelingt die Fortsetzung der Geschichte überaus fesselnd zu beginnen und den Zuhörer die gesamte Stunde Spielzeit über in Bann zu ziehen. Hut Ab!
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