Opener „Everything Fades“ lässt relativ schnell erahnen, um was es sich bei diesem Album handeln wird. Ein Aha-Erlebnis! Mit Aha ist aber nicht das Ausrufewort gemeint, sondern die Band. Wenn der gebürtige Villacher und in Wien lebende Gert Hönlein, Mastermind hinter dem neuen Projekt MANUS COTTON, sich im Vorhinein nicht mit Songs à la „Take On Me“ überdosiert hat, dann hat er 30 Jahre keine Musik mehr gehört.
Das Aha-Erlebnis schwächt allerdings ab, wenn Hönleins Stimme in Erscheinung tritt. Die klingt nämlich nicht nach Morten Harket, sondern eher nach Sting. So haben wir nun das Aha-Sting-Dilemma und überraschenderweise passt das irgendwie zusammen. Zur Verteidigung dieses Debütalbums namens „Ugly Fairytale“ – Hönlein hat hier nicht nur Aha- und Sting-Floskeln in die Musik einfließen lassen. Oft erinnert er auch merklich an Peter Gabriel. Jedenfalls zehrt dieses Projekt sehr von einer bestimmten Dekade (guess which one?), die nicht immer in den Himmel gelobt wird.
Aber solange sich Hönlein vom Material der Meister jener Ära bedient, gibt es kein Problem. Retro ist schick. Neu bedeutet nicht unbedingt besser. Und um abschließend Steve Jobs zu zitieren: „Gute Künstler kopieren. Großartige Künstler stehlen“ – finden wir heraus, ob Manus Cotton in Zukunft zu den guten oder großartigen zählen wird. (Das Zitat hat Steve Jobs übrigens gestohlen)