Marc BROUSSARD S.O.S 4: Blues For Your Soul

KTBA Records / Rough Trade

Stimmgewaltige Darbietung

Der Titel dieses Albums ist zwar nicht gerade als kurz und bündig zu bezeichnen, dafür aber definitiv unmissverständlich. Und durchaus auch als Programm zu verstehen. Da sich der aus Louisiana stammende Sänger Marc Broussard zum bereits vierten Mal in den Dienst seines Labelchefs Joe Bonamassa gestellt hat, um ein Album aufzunehmen, ist "S.O.S. 4" schon mal recht schnell erklärt.

Erwähnt werden muss sehr wohl auch, dass es sich um des ebensovielte Mal handelt, dass die beiden auch aus karitativen Zwecken kooperieren. Ein Teil des Erlöses wird nämlich abermals an die "Keeping The Blues Alive Foundation" gespendet. Eine Initiative, die gegründet wurde, um die Rehabilitation von Jugendlichen mit Hilfe von Musik zu fördern. Eine feine, unterstützenswerte Sache! Doch selbst ohne jeglichen "Benefiz-Bonus" stellt dieser Dreher ein empfehlenswertes Stück Musik dar. Der zweite Teil des Titels "Blues For Your Soul" darf nämlich exakt so verstanden werden, wie er gedruckt ist.

Marc hat nämlich hat den Soul nicht in der Stimme, er vermag diesen ebenso wie den Blues, darzubieten wie nur wenige Zeitgenossen. Nicht zuletzt auf Grund der stimmgewaltigen Darbietung erweist sich die Scheibe nämlich die gesamte Spielzeit als wahrer "Seelenbalsam". Nachzuhören an Hand der zwölf Tracks, die zwar allesamt fein und elegant instrumentiert wurden, jedoch durch die Bank vom Vortrag des 41-jährigen Sängers geprägt sind.

Mit 'When Will I Let Her Go' ist zwar lediglich ein einziger Song in Zusammenarbeit mit Josh Smith, der auch an der Produktion beteiligt war, für dieses Album komponiert worden, doch Marc Broussard verfügt mittlerweile über ausreichend Selbstbewusstsein, Charisma, und natürlich auch über das entsprechende Stimmvolumen, um auch fremdes Material auf beeindruckende Manier darzubieten.

Da er und seine Gäste (zu denen neben Joe Bonamassa unter anderem JJ Grey, Calvin Turner und Eric Krasno zählten) zudem auch sehr respektvoll mit den Songs umgegangen sind, erweisen sich 'Empire State Express' (Son House), 'Cuttin' In' (Johnny "Guitar" Watson) und Bobby "Blue" Blands 'I've Got To Use My Imagination' regelrecht als Vorzeigecoverversionen. Dass bei letztgenanntem Meister Bonamassa ebenso an der Gitarre brilliert wie in drei weiteren Tracks (zu denen auch die erwähnte Eigenkompositionen zählt), macht die Angelegenheit wohl auch für Zeitgenossen spannend, die dem Soul ansonsten eher nur selten huldigen.

Sollte man also auf jeden Fall gehört haben dieses Album, selbstverständlich auch auf Grund des karitativen Zwecks!

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