MARIANNE SVEEN Next Of Kin

V2 Records / Bertus

Sehr persönliche Lieder in sphärischer Inszenierung

Mit KATZENJAMMER hatte die norwegische Sängerin, Multiinstrumentalistin und Songwriterin eine steile Karriere hingelegt, der ganz spezielle Stilmix aus Jazz, Rock, Folk, Country und Balkan-Klängen kam international richtig gut an und bescherte der Band Auftritte auf renommierten internationalen Festivals. 2016 gab Marianne Sveen ihren Ausstieg bekannt und KATZENJAMMER verkündeten eine kreative Auszeit, die offenkundig bis heute andauert.

Sie zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück und begann Songs für ihr Solo-Debut zu schreiben, die dann sukzessive im Rahmen ihrer Neben-Tätigkeit in der Psychiatrie eine völlig neue Ausrichtung bekamen. Sie hörte die Geschichten ihrer Patienten und der Begriff “Angehöriger”, im Englischen “next of kin”, bekam eine völlig neue Bedeutung, die sie ihren Liedern hier zugrunde legte.

Die sphärische Inszenierung spiegelt die sehr persönliche Note der Lieder wider: "Einen Moment lang streichelt es dir sanft über die Wange und in der nächsten Sekunde steckt dir ein Kloß im Hals. Der bildmalerische und detailreiche Sound unterstreicht die Stimmung der Songs und verstärkt die emotionale Lyrik" erklärt die Künstlerin. In diesem Kontext kann man sich dem Charme von „Don’t Look Away“ kaum entziehen, man ist der ungestümen Brachialität von „Get Over It“ nahezu hilflos ausgeliefert und angesichts der downtempo-Version von „Don’t You Forget About Me“, mit schlichter Piano-Untermalung und hinreißender Gesangsdarbietung, setzt nicht enden wollende Faszination ein.

Fünf Jahre hat Marianne Sveen an diesem exzeptionellen Longplayer gearbeitet, ich wage es jetzt schon als ihr Magnum Opus zu bezeichnen.

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