MARILLION With Friends From The Orchestra

earMusic / Edel

Edle Prog-Perlen mit Klassik-Legierung

In den 40 Jahren Band-Existenz konnten sich MARILLION nicht nur als eine der einflussreichsten Bands des Prog-Rocks etablieren, die Briten müssen auch mit zu den erfolgreichsten gezählt werden. Schließlich gelang es der Band in den 80ern mehrfach Alben in den Charts zu positionieren und auch die Tatsache, dass von den inzwischen 18 Studioalben in Summe gut 15 Millionen Exemplare abgesetzt werden konnten, darf nicht unerwähnt bleiben. Keine Frage, diese Band zählt zu den ganz großen des Genres!

Und auch wenn es in den letzten Jahr(zehnt)en nicht mehr ganz so brillant gelaufen ist, kann sich die Formation auf eine überaus treue Fan-Gemeinde verlassen. Eine, die bereits mehrfach unter Beweis gestellt hat, dass sie bereit ist die Band auch finanzkräftig zu unterstützen. Das war für die neue Scheibe allerdings nicht nötig, denn scheinbar konnten sich die Herrschaften zuletzt finanziell wieder einigermaßen rehabilitieren um „The Racket Club“ sowie das „Real World Studio“ von Peter GABRIEL aufzusuchen um ihr aktuelles Scheibchen einzutüten.

Zwingend nötig dürfte Unterstützung aber auch nicht gewesen sein, denn wie es der Titel bereits verrät, handelt es sich bei dieser Veröffentlichung eher um ein Compilation-Album, wobei die dafür ausgewählten Songs zusammen mit dem Streichquartett "In Praise Of Folly" sowie dem Hornisten Sam Morris und Emma Halnan an der Flöte eingespielt worden sind. Das Ergebnis kann sich in der Tat hören lassen, denn die Umsetzungen muüssen fraglos als gelungen betrachtet werden, selbst wenn die Idee Rock-Songs in klassischen Arrangements neu einzuspielen nun wahrlich nicht mehr neu ist.

Doch immerhin sind MARILLION sich selbst treu geblieben und haben es vermieden die "Nummer Sicher" zu wählen. Das Gegenteil ist der Fall, denn anstatt lediglich die einst kommerziell erfolgreichsten Track in neuem Gewand erstrahlen zu lassen und eventuell erneut gehörig Umsatz damit zu machen (was durchaus nachvollziehbar gewesen wäre, schließlich ist Weihnachten gar nicht mehr so weit weg….), hat sich die Band dazu entschieden Songs aus dem Repertoire auszuwählen, von denen sie angenommen hatte, dass deren ursprüngliche Versionen durch die "Zusatz-Stoffe" aus der klassischen Musik noch in wenig mehr an Tiefgang und Intensität erhalten.

Mit Erfolg, wie unter anderem das von "This Strange Engine" stammende 'Estonia', der Titeltrack jenes Albums aus dem Jahr 1997 sowie 'Seasons End' (der Titeltrack des ersten von Steve Hogarth eingesungenen MARILLION-Albums aus dem Jahr 1989) oder die ergreifende, einen wahrlich beeindruckenden Abschluss markierende Version von 'Ocean Cloud', dem Herzstück des (nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Campaign!) 2004 in die Umlaufbahn katapultierten "Marbles" nachzuhören ist. Kurzum, eine gute Idee, deren Umsetzung überaus gelungen ist!

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