Ignorieren wir mal die Tatsache, dass MAROON 5 ihr neues Album (angeblich unwissend) nach dem Namen einer ziemlich bedenklichen Männerbewegung aus den USA betitelt haben. Ignorieren wir auch, dass für das Artwork von "Red Pill Blues" die nun sieben Ende 30-/Anfang 40-jährigen Mitglieder mit Snapchat-Filtern abfotografiert wurden (eine Folge der offenkundigen Snapchat-Sucht von Frontman Adam Levine, oje oje...). Fokussieren wir uns auf die Musik, die in dem sechsten Longplayer der kalifornischen Pop Rock-Veteranen steckt. Diese ist durchaus eine geschmeidige Angelegenheit von Anfang bis Ende ohne Auspatzer. Um ihrem ursprünglichen Status als Blue Eyed Soul-Gruppe gerecht zu werden, engagierten MAROON 5 einige Produzenten, die einen – im Gegensatz zum EDM-Overkill vom Vorgänger – etwas milderen, für die Band geeigneteren Sound realisieren konnten. In diesem seriöserem Outfit kommen die Stärken von Levine & Co. jedenfalls besser zur Geltung und über den abschließenden, 11-minütigen Versuch eines Funk-Jams namens "Closure" sehen wir auch mal hinweg...
