Eventuell haben die Herrschaften den Namen aus einer Laune heraus gewählt, die Inspirationen hinter diesem Debüt-Album, das unverholen den Weg des Disco-Genres von einer Bewegung von und für Minderheiten zum ausufernden Tanzflächen-Kapitalismus skizziert, sind jedoch überraschend tiefschürfend.
Aber vordergründig dreht sich natürlich alles um die Musik und da können MLDE in allen Belangen punkten. Inszeniert von einem Kollektiv italienischer, kroatischer und slowenischer Musiker um den Schlagzeuger Paolo Volkov, die sich durch die Bank dem mittleleuropäischen Disco wie auch den Balkan-Rhythmen der 70er und 80er verschrieben haben, werden hier maßgeschneiderte Grooves, bezaubernde musikalische Finesse und Vocals mit kühlem, androgynem Anonymitäts-Flair aufgefahren. Und es klingt beileibe nicht dated, auch wenn der analoge Synthie hier fröhliche Urständ feiert.
Highlights gibt’s en masse, ich würde mal das exquisite “Brumaire”, das nachhaltig von Altmeister Cerrone beinflusste “1905” oder den Uptempo-Floorfiller “Hide & Seek” anraten. Geiles Teil, mit Verlaub!